Historienschmöker (Wales, 13. Jahrhundert) mit Stärken, aber auch Schwächen
Bewertet mit 3.5 Sternen
Sabrina Qunajs 618 Seiten umfassender und am 09. 12. 2024 unter der ISBN 978-3-7466-4124-9 im Aufbau Taschenbuch Verlag veröffentlichter historischer Roman "Die Tochter der Drachenkrone" lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Eine lobende Erwähnung verdienen die in der Innenklappe zu findende Karte von Wales, das Personenverzeichnis, welches nicht nur die historisch belegten Personen kennzeichnet, sondern auch Hinweise zur Aussprache gibt, sowie die hinten zu findenden Stammbäume und das Nachwort.
Die zum großen Teil auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte spielt in Wales. Wir begleiten die Protagonistin, eine Fürstentochter namens Gwenllian, von 1196 bis 1219. Ihre Eltern sind tot, sie hat etliche Brüder und Halbbrüder und ihr droht bereits im Alter von 13 Jahren eine Ehe mit einem wesentlich älteren Witwer mit mehreren Kindern. Ehen werden damals nur selten aus Liebe geschlossen, sondern um Bündnisse zu festigen und/oder Ländereien zu erlangen. Es tauchen noch heute bekannte Namen wie Richard Löwenherz und sein jüngerer Bruder John auf. Es ist eine grausame (Folterungen/Blendungen) und unruhige Zeit, in der Brüder gegen Brüder kämpfen und innerhalb von Tagen bereits wieder andere, mehr Macht versprechende Koalitionen eingehen. Frauen spielen meist nur untergeordnete Rollen.
Das spannend erzählte Geschehen wirkt gut recherchiert und vermittelt glaubhaft sowohl das Alltagsgeschehen als auch Gwens charakterliche Entwicklung, allerdings gibt es manche Längen und Wiederholungen und das Ende, selbst, wenn es historisch vorgegeben sein mag, erscheint nicht immer nachvollziehbar.
Das Buch - in der Vorschau ein "Eyecatcher" - fasst sich irgendwie unangenehm samtig-cremig an, noch ärgerlicher ist aber die trotz vorsichtigster Handhabung rasche Ablösung der goldenen Schriftprägung!!