Rezension

Historisch sehr informativ mit tollen Ausflugszielen!

Wiesbaden - Sabine Gruber, Ralph Zade

Wiesbaden
von Sabine Gruber Ralph Zade

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Wiesbaden ist eine Stadt, die mir sehr am Herzen liegt. Als mich vor fast 13 Jahren mein Weg nach Hessen führte, ließ ich mich etwas tiefer im Taunus nieder, nordöstlich von der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Und seit dieser Zeit führen mich meine Wege immer wieder in diese wunderschöne Stadt, die 1806 Hauptsadt des Herzogtums Nassau geworden ist und das große Glück hatte, den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet zu überstehen.

So kommt es, dass Wiesbaden als alte Kurstadt ihre alten Stadtvillen behalten hat, viel innerstädtisches Grün einschl. Parks aufweisen kann und als “Nizza des Nordens” bezeichnet wird, da Wiesbaden zu den wärmsten deutschen Städten gehört.

Das Kurhaus begrüßte im 19. Jhdt bereits Berühmtheiten wie Dostojewski als auch Goethe und ist auch heute noch einen Besuch wert.

Wer sich lieber etwas die Beine vertreten möchte, der wagt zu Fuß den Weg durch den Wald auf den Neroberg. Der sehr steile Aufstieg lohnt sich allemal, da man, oben angekommen, mit einem traumhaften Blick auf Wiesbaden belohnt wird. Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist, begibt sich auf direktem Wege 440 Meter in der Nerobergbahn, der Wasserlast- und Zahnstangen-Standseilbahn, nach oben.

Auch sehr sehenswert ist auf den Neroberg die Griechische Kapelle, die auch Russische Kirche genannt wird, welche Herzog Adolph 1845 zu Ehren seiner russischen Ehefrau Elisaweta Michailowna Romanowa (eine Zarenenkelin) und ihrem gemeinsamen Kind erbauen ließ. Beide starben im Kindbett und wurden in der Kapelle beerdigt.

Wer geschichtsträchtige Mauern begutachten und befühlen möchte, der begibt sich zum Stadtschloss Wiesbaden, wo der heutige Hessische Landtag sitzt.

“Nach dem Anschluss Wiesbadens an Preußen 1866 wurde das Schloss durch König Wilhelm I. von Preußen – ab 1871 deutscher Kaiser – und seinem Enkel Wilhelm II. genutzt. Wilhelm II. liebte Wiesbaden und wohnte teils mehrfach im Jahr bei seinen Besuchen hier. Als die Monarchie endete, zog kurzzeitig ein Arbeiter- und Soldatenrat, dann die französische Besatzungsmacht ein, auf die 1925 die britische folgte. Das Ende der Besetzung Wiesbadens 1930 brachte zivile Nutzungen, und während des Zweiten Weltkriegs zog die Wehrmacht ein, nach dem Krieg das alliierte Oberkommando. Seit 1946 ist der Bau Sitz des Landtags von Hessen, der auch mehrere benachbarte Gebäude nutzt.” (S. 29)

Wer ein Gefühl vom “alten Wiesbaden” bekommen möchte, bevor die Sadt Weltkurstadt wurde, begibt sich in die Wagemannstraße und Grabenstraße (“Altstadtschiffchen”), wo man noch das älteste Haus Wiesbadens (Wagemannstr. 5-7) sehen kann, das aus dem Jahre 1728 stammt.

Kirchenbewunderer und -liebhaber kommen in Wiesbaden auf ihre Kosten. Neben der Marktkirche am Rathaus, gibt es noch die Bonifatiuskirche, eine romanische Saalkirche aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts (die älteste Kirche Wiesbadens), die Ringkirche, die neogotische Dreifaltigkeitskirche, Maria-Hilf Kirche, Bergkirche, Feldkirche und noch einige mehr.

Ob Museen, Landesbibliothek, Theater oder Bäder, Ausflüge, Einkaufen, Restaurants, Glücksspiel, Weißes Haus, Kuckucksuhr oder auch Hafenpromenade … All das ist Wiesbaden. Eine Stadt, die allen und jedem das Geeignete bieten kann!

Fazit
Den Autoren Sabine Gruber und Ralph Zade ist mit vorliegendem Buch ein ganz toller Städteführer gelungen, der einerseits informiert und andererseits große Lust macht, die genannten Sehenswürdigkeiten vor Ort zu besuchen.

Obwohl ich Wiesbaden als Stadt bereits recht gut kenne, habe ich viel Historisches gelernt und neue Ecken von Wiesbaden und seinen Vororten entdeckt.

Absolute Leseempfehlung!