Rezension

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Historischer Liebesroman mit stärkender Botschaft

Braut wider Willen - Jen Turano

Braut wider Willen
von Jen Turano

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzweilig und amüsantes Historien-Buch mit eindeutiger Botschaft: sei du selbst und nutze und erfreue dich an deinen Gaben von Gott.

Lucetta ist eine Schauspielerin, die von ihrem Vater ‚verspielt‘ wurde. Auf der Flucht vor’m (äußerst ungemütlichen) vermeintlich Zukünftigen kommt sie beim Enkel ihrer Gönnerin unter, der zufällig schon seit Langem für die Actrice schwärmt. Damit kann er jedoch ihre Gunst überhaupt nicht gewinnen, muss aber selbst auch feststellen, dass Lucetta gar nicht dem Ideal entspricht, das er von ihr hatte. (Spoiler:) Natürlich siegt am Ende aber doch die wahre Liebe, als die beiden endlich zu sich selbst stehen und den anderen akzeptieren wie er ist. Bis dahin gibt es aber noch Spuk im Schloss, eine Entführung, eine konfliktgeladene Familienzusammenführung und viele amüsante Charaktere. 

Das Setting ist historisch, dankenswerter Weise, denn so kann ganz selbstverständlich in einem Schloss gewohnt werden und der Gedanke, dass ein Stiefvater über seine Tochter bestimmen will ist nicht komplett abwegig. Ansonsten könnten die Charaktere aber auch problemlos auf die heutige Zeit übertragen werden und insbesondere die Liebe zwischen zwei Personen wird zeitlos bewertet und beschrieben.

Dass es sich bei 'Braut wider Willen' explizit um ein christliches Buch handelt, wäre mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. In der Tat wird aber an einigen Stellen sehr deutlich auf Gott verwiesen und darauf, dass unser Schicksal und unsere Gaben von Gott gegeben sind. Auch der Aspekt der Wohltätigkeit und Vergebung ist sehr präsent. Das sind aber so universelle Botschaften, dass 'Braut wider Willen' auf keinen Fall als 'Missionarsbuch' bezeichnet werden muss.

Es ist ein spannender, lustiger, romantischer Roman, der sich sehr gut lesen lässt. Er hätte aber von allem irgendwie ein bisschen mehr vertragen können. Mehr Spannung (der verschmähte Zukünftige und das Spukschloss waren die besten Voraussetzungen), mehr Humor (die ganzen Ex-Kriminellen und die direkte Art der Protagonistin hätten dies ermöglicht) oder mehr Romantik (die war insgesamt sehr zurückhaltend und trat öfter hinter angedeutetem Humor zurück). Es wird kein Klassiker, aber ist durchaus eine lesenswerte Lektüre.