Rezension

Historischer Roman aus 1001 Nacht

Unter dem Safranmond - Nicole C. Vosseler

Unter dem Safranmond
von Nicole C. Vosseler

Oxford, 1853. Maya Greenwood schreibt seit ihrer Kindheit Richard immer wieder Briefe und er berichtet ihr von seinen vielen Reisen. Sie träumt davon ihn eines Tages zu heiraten, bis ihr Bruder Jonathan mit seinem Freund Ralph aus Indien zurückkehrt. Ein Augenblick genügt und Maya und Ralph wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. Nach dem Maya’s Eltern gegen eine Hochzeit sind, brennen die Beiden durch und heiraten in Schottland, dadurch bekommt Ralph allerdings von der britischen Armee einen Strafposten in Aden zugeteilt. Maya kann nicht mehr zurück zu ihrer Familie und beschließt mit ihm mitzukommen, was sie sehr spannend findet, da sie gerne Reisen möchte. Bald lernt sie jedoch mehr kennen von Arabien kennen, als sie eigentlich geplant hatte, denn sie wird von Kriegern entführt.

Nach dem ich „Der Himmel über Darjeeling“ von der Autorin gelesen habe, habe ich mich schon sehr auf diesen Roman gefreut und ich wurde wieder nicht enttäuscht.
Allerdings muss ich direkt dazu sagen, dass er an ein paar Stellen etwas langatmig ist, was aber bei den meisten historischen Büchern der Fall ist. Oft sind dann die Beschreibungen der Umgebung zu ausschweifend, was jedoch einfach dazu gehört. Außerdem ist die Sprache etwas anspruchsvoller und man kommt deswegen nicht so schnell voran.
Die Autorin schafft es mit ihren Beschreibungen, dass man ganz in die farbenfrohe Welt Arabiens eintauchen kann. Außerdem hat sie viele arabische Wörter benutzt (die natürlich übersetzt werden), was die Geschichte noch lebhafter macht und ich wäre danach gerne selber nach Arabien gereist.
Maya ist für die damalige Zeit eine zu wissbegierige und tolerante Frau. Sie lernt in England arabisch, was damals als Frau undenkbar gewesen wäre, aber ihr Vater unterstützt sie in ihrem Lerneifer. Für sie ist Arabien ein großes Abenteuer und ihr gefällt die Kultur sehr gut, wodurch sie natürlich in ihren Kreisen aneckt. Insgesamt gefällt mir ihr Charakter sehr gut und ich finde sie sehr mutig.
Ralph hingegen konnte ich von Anfang an nicht leiden, er war mir direkt unsympathisch und wenn er auch von außen einen sehr männlichen Eindruck macht (der Körper eines Lieutenants), so hat er einen schwachen Charakter.
Im Gegensatz zu Raschad. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel über ihn sagen, um nichts vorweg zu nehmen. Trotzdem muss ich erwähnen, dass ich ihn sehr gerne kennen lernen würde, da er etwas männlich Verwegenes ausstrahlt.
Insgesamt ein sehr schönes Buch, vor allem für Leute, die historische Bücher und Arabien lieben. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, mal wieder in eine andere Kultur einzutauchen und ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Nicole C. Vosseler.