Rezension

historischer Wien Krimi für angenehme Lesestunden

Todesreigen in der Hofreitschule - Edith Kneifl

Todesreigen in der Hofreitschule
von Edith Kneifl

Bewertet mit 4 Sternen

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich diese historischen Wien-Krimi lesen und da ich die Autorin noch nicht kannte, war ich sehr erfreut darüber. 

Das Cover, der Titel und Klappentext haben meine Entscheidung beeinflusst und das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Krimis. 

Der Schreibstil der Autorin Edith Kneifl ist angenehm, locker, flott, flüssig und detailliert, sowie auch verständlich. Es ist mir von Anfang leicht gefallen in die Geschichte zu finden und wurde auch davon gefesselt, dass ich das Buch in fast einem Ruck durchgelesen haben.
Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut, aber leider fehlte mir die Spannung für einen Krimi teilweise. Was mir auch noch gefehlt hat, dass man zu wenige Details von den Ermittlungen und der Arbeit von Privatdetektiv Gustav von Karoly erhalten hat. 

Die Protagonisten Gustav, Vera, Dorothea, Josefa, Rudi Kasper, Marie Luise und Graf Batheny, sowie auch Edi sind mir sehr sympathisch rübergekommen, aber auch die anderen Protagonisten wie Emma, Herr Neumann, Dana, Ada und Co sind für ihre Charaktereigenschaften sehr gut bei mir angekommen. 
Erzählt wird in der 3. Person und das hat mir sehr gut gefallen, weil ich mir auch fast alles bildlich vorstellen konnte. 

Zum Inhalt: Wien im Jahre 1900, ein Attentat, ein Banküberfall, 3 Morde und noch ein Attentat-Versuch in einer Zeit, in der es noch Fiaker und Kutscher gab, Kaiser Franz Joseph noch lebte, aber es auch schon politische Gegner, Anarchisten und Co gegeben hat. Mittendrin der Privatdetektiv Gustav von Karoly, Oberkommissär Rudi Kasper, Dorothea die erste Pathologin und viele tolle Charaktere mehr. Man erfährt auch von Dana, der Leichenfischerin, Edi dem Kutscher und einige detaillierte Hintergrundinformationen über diverse Ereignisse. 
Im Großen und Ganzen ein sehr angenehmer historischer Krimi für gute Lesestunden. 

Mein Fazit: ein sehr gelungener, historischer Krimi mit wunderbaren Charakteren, detaillierte Informationen an Stellen, an denen ich nicht gerechnet hätte, aber es gibt leider auch zu wenig Spannung im Krimi und man bekommt auch nicht viel Einblick in die Ermittlungen oder der Arbeit von Gustav. Das ist auch der Grund, warum ich einen Stern abziehe. Ich finde den Krimi aber lesenswert und ich werde mir noch die anderen "Teile" holen, obwohl jeder in sich abgeschlossen ist.