Rezension

Historisches Lesevergnügen

Mord im Dirnenhaus - Petra Schier

Mord im Dirnenhaus
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Bei seinem wöchentlichen Besuch im Haus Zur schönen Frau bei Elsbeth in der Schwalbengasse in Köln beim Berlich verstirbt der Ratsherr Thönnes van Kneyart. Bei der Untersuchung stellt man das Gift des Blauen Eisenhut in seinem Blut fest. Bei der Befragung der Hübschlerinnen kommen Anton Keppeler und eine zu befragende Hübschlerin zu Tode - ebenfalls durch das Gift des Blauen Eisenhut. Der Ratsherr Georg Reese bittet Adeline Burka, die Apothekerin, ihm bei der Untersuchung der Mordfälle behilflich zu sein, da die Schöfen alle wegen der Verhandlungen mit dem Erzbischof anderweitig beschäftigt sind. Adelina, die schon einmal bei einem Kriminalfall behilflich war, sagt ihre Unterstützung zu. Die Nachforschungen gehen in verschiedene Richtungen. Doch als die Alte Ludmilla, eine Geburtshelferin und Engelmacherin, die auch Adelina schon geholfen hat, in den Weckschnapp gesperrt wird, setzt Adeline alles daran, der alten Frau, von deren Unschuld sie überzeugt ist, zu helfen. Doch durch Gerüchte und Anprangerungen kommt auch Adeline selbst in Verdacht. Kann sie die Machenschaften, die in Köln umgehen auflösen?

Petra Schier ist es mit ihrem historischen Roman gelungen, mich richtig ans Buch zu fesseln. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es geht hier zum einen um einen Giftmord, der die Hauptgeschichte in Anspruch nimmt. Aber gerade die vielen kleinen Nebengeschichten: die Tochter die Niklas von einem Besuch in seiner Heimat mitbringt, das neue adelige Lehrmädchen das ihr Konkurrent und Widersacher Meister Winkler nicht haben will, der Hund der Adeline zuläuft und den sie Moses nennt, die Probleme mit dem demenzkranken Vater Albert, der immer mal wieder ausreißt, Adelinas Bruder Vitus, der mit seinen 15 Jahren den Geist eines Dreijährigen hat und eine Hure, die behauptet, dass ihr Freier sie hat heiraten wollen - alle diese Geschichten machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Die Sprache passend zur damaligen Zeit und der Schreibstil leicht und flüssig ohne viel Schnörkel, tun ein weiteres um das Buch spannend aber auch unterhaltsam zu machen.

352 Seiten historisches Lesevergnügen sind mir alle 5 Sterne wert!