Rezension

History!

Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford - James McBride

Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford
von James McBride

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Gedanken vor der Lektüre:

Trotz des ernsten Themas war die Lesepobe auch amüsant und witzig, und das beginnt schon mit dem Prolog, mit den "Unterlagen" . Auch die Kapitelüberschriften sind humorvoll.

Hier wird amerikanische Geschichte mit einem Augenzwinkern, aber ohne Albernheit oder Verniedlichung eines historischen Unrechts vermittelt, ung gleichzeitig literarisch unterhalten. Genau mein Ding, denn ich mag a) amerikanische Geschichte und b) ich liebe ein gutes Buch!
Ich finds nur schade, dass der Titel nicht im Original angeboten bzw. verlost wird. Eine Übersetzung, vor allem eine literarische, ist ja immer auch ein Stück Interpretation und eine gute Übersetzung ist m. E. ein Kunststück bzw. -werk, das bewundert gehört, da kommt kein technisches Gimmick und kein translator heran. Und Crossdressing ist ja seit dem alten Wills ein Thema! :)

Meine Gedanken nach der Lektüre:

Was in der Werbung versprochen wurde, hat mich in der Ausarbeitung nicht enttäuscht:

' Kansas im Jahre 1857: Hier, im Mittleren Westen der USA, lebt der junge Sklave Henry Shackleford. Hier tobt auch der Krieg zwischen überzeugten Sklavenhaltern und bibeltreuen Abolitionisten besonders wüst.

John Brown ist einer derjenigen, die beseelt davon sind, Gottes Willen durchzusetzen und die Schwarzen in die Freiheit zu führen. Als er zufällig in einer Kneipe auf Henrys grausamen Master trifft – einen weithin bekannten und berüchtigten Sklavenhalter –, kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, in deren Folge beide fliehen müssen: sowohl John Brown als auch der junge Henry, der irrtümlicherweise für ein Mädchen gehalten wird und schnell begreift, dass dies seine Vorteile hat …'

Der Roman ist geistreich, nachdenklich, lustig & humorvoll, dabei auch lehrreich und trotz des leichten Erzähltons in gewisser Weise ernst und tiefgründig. Beim Lesen habe ich mich amüsiert, aber auch etwas gelernt! Auch finde ich, dass der Roman durch die aktuellen Ereignisse von Polizeiwillkür in den USA leider (unabsichtlich) aktuell & am Puls der Zeit ist.
Stil und Sprache lesen sich flüssig und gut. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das Lesevergnügen mit dem Griff zu, englischen Original noch grösser ist, obwohl die Übersetzung wirklich sehr ordentlich geraten ist!

Conclusio: Ich spreche eine Leseempfehlung aus!