Rezension

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Hm...okay

Die Blutlinie - Cody Mcfadyen

Die Blutlinie
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 3 Sternen

Die beste Freundin der FBI-Agentin Smoky Barrett wird ermordet. Von einem Mann der sich als Nachfahre von Jack the Ripper betrachtet und der es nicht bloß auf Prostituierte sondern auch auf Smoky und ihr Team abgesehen hat. Dabei geht er so geschickt vor, dass Smoky, die noch unter den Nachwirkungen eines traumatischen Erlebnisses steht, ihr gesamtes Können aufbringen muss, um ihn zu fangen. 

Normalerweise lese ich keine Thriller aus der Erwachsenen-Abteilung, normalerweise gucke ich solche Geschichten als Filme oder Serie , aber ich hatte mal Lust auf ein anderes Leseerlebnis und das Buch hat im Bücherregal meiner Eltern gestanden und hörte sich ganz interessant an. Doch es hörte sich nur so an. Wirklich überzeugt hat es mich nicht. 

Fangen wir bei den Figuren an. Wirkliche nahe gebracht wurde einem nur Smoky, da die Geschichte aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wurde. Die anderen hat man nur durch ihre Augen gesehen und irgendwie wirkten sie auf mich die meiste Zeit schablonenhaft, an ganz wenigen Stellen zeigten sie zum Glück auch mal ein bisschen Tiefe. Zu Smoky ist zu sagen, dass sie mir zu perfekt und klischeehaft war. Die beste FBI-Agentin mit Senkrechtstart-Karriere , die geborene, perfekte Schützin und auch in allem anderen gut. Dazu kommt dann auch noch ein unglaublich dramatisches Ereignis, dass sie traumatisiert hat, womit sie sich dann während der Arbeit an dem Fall...der der erste nach diesem Ereignis ist....auseinandersetzten muss. Aber sie war mir nicht komplett unsympatisch, weshalb sie als Hauptfigur und Erzählerin okay war.  Dann ist da ihr Team....wir haben die perfekte, knallharte Callie, den sanften, schwarzen Riesen Alan, das geniale Arschloch (Smokys Wort für ihn) James und den Frischling, den Computernerd Leo, die natürlich in ihren jeweiligen Fachgebieten die Besten sind. Denn Smokys Team ist laut Buch, das beste, dass das FBI jemals hatte....natürlich denn in diesem Buch sind irgendwie alle Figuren in irgendwas die Besten, auch die die nicht fürs FBI arbeiten. Oder sie sind nach allen Regeln der Kunst gescheitert. Ich mochte von allen Figuren James am liebsten. Am schlimmsten fand ich Callies Angewohnheit alles und jeden "Zuckerschnäuzchen" zu nennen, irgendwann mochte ich das Wort wirklich nicht mehr lesen.

Zur Story....sie ist in zwei Teile und einen Epilog gegliedert. Den ersten Teil fand ich nicht wirklich interessant. Der schleppte sich so dahin und hat mich gelangweilt. Der zweite Teil hat dann mehr Fahrt aufgenommen und ich habe ich fast in einem Rutsch durchgelesen. Der bot mehr Polizeiarbeit und die Jagd auf den Mörder wurde konkreter. Allerdings gilt hier.....es war einfach zu viel Drama in der gesamten Geschichte....es ist soviel Scheiße auf einmal passiert, dass es für mich einfach nur unglaubwürdig wirkte und mich zu neunzig Prozent einfach kalt gelassen hat, weil ich damit gerechnet habe. Die einzige Szene im ganzen Buch die wirklich Emotionen bei mir hervor rufen konnte, war der Moment in dem Leo erzählt, was mit seinem Hund geschehen ist.

Zum Mörder....hat mich nicht überrascht....er war die ganze Zeit einer meiner Top-Favoriten...und ich wusste es noch bevor Smoky es erfahren hat, sicher. Denn die Mutter des Mörders benutzt, wenn sie das Aussehen des Vaters dieses Mannes beschreibt, fast exakt die gleichen Worte wie Smoky, wenn sie den Mann früher im Buch beschreibt, was den Schock-Effekt den Smoky empfindet, dann doch ziemlich zunichte macht.

Fazit: Ein ganz nettes Buch für Zwischendurch, dass mir ein paar recht unterhaltsame Lesestunden bieten konnte, mich aber nicht vollständig überzeugen konnte. Es waren einfach zu viele schablonenhafte Figuren in einer Geschichte mit viel zu viel Drama und einem doch leicht zu erratenen Mörder.  Für zartbesaitete Leser ist das Buch sicher nicht geeignet.