Rezension

Hochbrisanter Kriminalroman

Kreuzberg Blues -

Kreuzberg Blues
von Wolfgang Schorlau

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich ist Georg Dengler kein Unbekannter und so finde ich mich schnell in seinem sozialem Umfeld zurecht bzw. weiß einiges aus seinem Vorleben. Sein aktueller Fall beginnt mit dem aufgelösten Anruf von Silke, einer Freundin seiner Lebensgefährtin Olga, deren Baby in der Wohnung von einer Ratte gebissen wurde und sie um Hilfe bittet, da sie die Befürchtung hat, das dies mit ihrem aktuellen Vermieter zu tun hat, einer Gesellschaft, die unbedingt ihre Mieter loswerden möchte. Olga und Georg Dengler reisen daraufhin nach Berlin und kommen unglaublichen Verstrickungen auf die Spur.
Dieser aktuelle Fall von Georg Dengler ist aktueller und brisanter denn je, denn er befasst sich nicht nur mit den Folgen den der Verkauf von Wohnungen aus öffentlicher Hand an Immobilienhaie
hat und deren Hintermännern sowie den unterschiedlichsten Methoden, sondern Deutschland steht am Anfang der Pandemie. Wolfgang Schorlau gibt einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen, in denen es um Geld, Macht und Korruption geht. Der Bogen zur aktuellen Situation, in der wir uns immer noch befinden, beschreibt er in deren Anfängen und nimmt dort schon mal die Gruppe der Impfgegner in den Fokus. Dies geschieht sehr geschickt, in dem Georg privates Umfeld davon auch betroffen ist.
Mich hat der Kriminalroman aufgrund der Faktenlage sehr betroffen gemacht und Schorlau hat den Finger genau in die Wunde der Zeit gelegt. Außerdem hat er - vielleicht auch ungewollt- gezeigt, dass aufgrund der Corona-Pandemie wir den Blick für die anderen Probleme verlieren und andere Menschen dies ausnutzen.