Rezension

Hochinteressant, verstörend, spannend, aber auch mit komischen Elementen

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne - Christopher Paolini

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne
von Christopher Paolini

Bewertet mit 5 Sternen

Kira Navarez ist Xenobiologin und Mitglied einer Forschungsgruppe.
Bei der abschließenden Untersuchung eines Planeten, der in Kürze kolonialisiert werden soll, stürzt Kira in eine Felsspalte und wird von einer unbekannten Alienform parasitiert, die sie in Zukunft wie ein Suit umschließen wird. Der Suit tötet ihren Lebensgefährten und einen Teil der Crew.
Für Kira beginnt eine Reise, die Flucht, Suche und Krieg gegen Außerirdische bedeutet. Sie lernt das Wesen, dass sie umschließt immer besser kennen, findet Unterstützer und Mitstreiter und ist doch auch immer, auf Grund ihrer Einzigartigkeit, Außenseiter und Fremde.
Man merkt dieser Geschichte an, dass Christopher Paolini allein ein Jahr auf die Recherchen verwendet hat. Er muss sich viel mit Physikern und Biologen ausgetauscht haben, so tief und fundiert ist sein Wissen. Er schafft eine völlig neue Welt, die natürlich auch Gemeinsamkeiten mit anderer Sciencefiction-Literatur ausweist, aber doch auch soviel Neues in sich birgt, dass sie mich immer wieder Staunen versetzte. Es ist eine Welt, die zwar fiktiv, aber doch in der Zukunft möglich sein könnte. Eine Welt, in der riesige Entfernungen überwunden werden, die Menschen etwa im Kälteschlaf überstehen, auch wenn sie ihn nicht gut vertragen. Und sie zeigt auch deutlich, wo die Grenzen liegen, dass große Entfernungen sehr lange Reisezeiten bedeuten, gerade wenn ein Kälteschlaf nicht möglich ist. Eben dadurch entstehen die schon in einigen Rezensionen erwähnten Längen. Ich empfand die Längen als anstrengend, aber auch nötig, gerade um diese Last der langen Reise zu verdeutlichen. Paolini hat zudem viel Zeit auf die Beschreibung der verschiedenen Charaktere verwendet. Auch das fand ich wichtig – nur so kann man die doch sehr speziellen Charaktere – Schiffsgehirne, Entropisten... verstehen und sich in sie hineinfühlen.
Für mich ist hier ein meisterliches Epos entstanden, hochinteressant, phasenweise verstörend, spannend, mit durchaus komischen Elementen und wahrlich nicht immer leicht zu lesen. Es lohnt sich aber unbedingt.