Rezension

hochspannder, nervenaufreibender Thriller der meine Erwartungen übertraf

Verity
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Colleen Hoover – Verity

 

Lowen Ashleigh hat einen besonders schlimmen Tag: Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie den ersten Tag wieder auf der Straße, als vor ihren Augen ein Unfall geschieht und sie blutbeschmiert und schockiert nur wenige Minuten später ein Gespräch mit ihrem Verlag bewältigen soll. Ein Mann hilft ihr und überraschenderweise trifft sie ihn wenig später wieder, nämlich bei dem Gespräch mit ihrem Literaturagenten. Jeremy Crawford möchte sie engagieren die Buchreihe seiner Frau Verity zu Ende zu schreiben, da diese im Wachkoma liegt.

Nach einigem Zögern und aufgrund der guten Bezahlung stimmt Lowen schließlich zu und zieht für einige Tage in das Haus der Crawfords. Sie fühlt sich zu Jeremy hingezogen, aber als sie alte Aufzeichnungen von Verity findet und immer mal wieder mysteriöse Dinge im Haus geschehen, möchte sie am liebsten Fortlaufen. Ist sie in eine Falle getappt?

 

Ich kenne viele Bücher der Autorin, die mich immer wieder begeistern können. Normalerweise kenne ich sie nur aus dem Romance- und Frauenroman-Bereich, deswegen war ich sehr neugierig auf diesen Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

Der Erzählstil ist flüssig und modern. Die Spannung wird schnell aufgebaut, die Handlung ist durchgängig in sich stimmig, und es gibt viele Thrill-Elemente und einge angenehme Grundgruselstimmung. Ich wusste zwischendurch wirklich nicht, was hier eigentlich gespielt wird, ob Verity die Gute oder die Böse ist, ob Jeremy gleich mehrere Geheimnisse hat, warum eine Familie so gestraft ist, dass sie gleich beide Zwillinge verliert oder ob Lowen doch mehr weiß, als gedacht.

Das Buch hält viele Überraschungen bereit, es gibt einige Wendungen und immer wieder führt uns die Autorin auf Irrwegen.

Das Finale war für mich unzufriedenstellend. Hier entlässt uns die Autorin mit einer möglichen Version und einigen Fragen, auch wenn ich dieses Ende verstehen kann. Was ist nun die Wahrheit und was ist die Lüge? Es ist auf jeden Fall eine Story, über die ich noch nachdenken weiter nachdenken werde.

 

Die Charaktere wirken angenehm facettenreich und realitätsnah ausgearbeitet. Lowen war mir bis auf wenige Ausnahmen sympathisch, auf jeden Fall konnte ich mit ihr mitfühlen. Da die Story überwiegend aus ihrer Sicht geschrieben ist, habe ich einen guten Eindruck von ihr bekommen können. Wie Lowen auch, war ich mir unsicher, was die Wahrheitsfindung angeht. Das sie aber besagten Schritt tatsächlich geht, damit habe ich nicht gerechnet.

Jeremy war mir von Anfang an undurchsichtig. Ich mochte ihn eigentlich recht gerne, er handelt nachvollziehbar, aber auch hier gibt es Wendungen,die ich so nicht erwartet habe. Und über allem steht die Frage, was ist wahr, was nicht?

Aber auch einige Nebenfiguren konnten einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Die Schauplätze und die Handlung an sich sind sehr gut ausgearbeitet. Es braucht schon etwas um mich in Angst und Schrecken zu versetzen, aber ich finde hier spielt die Autorin gekonnt mit den Emotionen des Lesers, fängt sie mit der düsteren Grundstimmung ein. Die Romanze zwischen Jeremy und Lowen nimmt glücklicherweise nicht so viel Raum ein, von daher fokussiert sich die Autorin sehr auf die Thrill-Elemente, und dadurch wirkt die Geschichte rund und stimmig.

Ich bin begeistert und kann diesen kurzweiligen, spannenden und fesselnden Thriller auf jeden Fall weiter empfehlen. Es ist überhaupt nicht möglich, das Buch zur Seite zu legen, da ich immer „nur noch ein Kapitel“ lesen wollte.

 

Das Cover passt für mich jetzt nicht wirklich zu einem Thriller, aber ich bin auch froh, dass es nicht genretypisch ist und sich die Autorin mit der dezenten Farbwahl treu bleibt.

 

Fazit: hochspannder, nervenaufreibender Thriller der meine Erwartungen übertraf. 5 Sterne.