Rezension

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Hochspannender Thriller

Die verstummte Frau - Karin Slaughter

Die verstummte Frau
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

Mit "Die verstummte Frau" liefert uns Karin Slaughter den neusten Band der Reihe um Will Trent und Sara Linton aus Atlanta.
Die Ereignisse knüpfen nur ein paar Wochen nach dem Ende von "Die letzte Witwe" an.

In Sara und Wills Beziehung läuft es gerade alles andere als rosig. Die beiden schaffen es nicht über ihre Probleme zu sprechen und Differenzen aus dem Weg zu schaffen. Da geschieht in einem Gefängnis ein brutaler Mord und die beiden werden zum Tatort gerufen. Während der Ermittlungen trifft Will auf einen Häftling der behauptet zu Unrecht in Haft zu sein. Er sei Opfer eines Polizeikomplotts geworden und bietet Informationen im Tausch gegen bessere Haftbedingungen an. Er beschuldigt die Polizei und seinen früheren Polizeichef schwer und es scheint so, als könnte der Häftling recht haben. Auf der Suche nach der Wahrheit werden im ganzen Polizeirevier alte Wunden wieder aufgerissen, denn der damalige Polizeichef war kein geringere als Jeffrey Tolliver. Saras geliebter Ehemann und der Held des ganzen Reviers, der auf so tragische Weise aus ihrer aller Leben gerissen wurde. Sara und Will müssen sich neben ihren eigenen Problemen nun auch noch mit den Schatten ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.
Der Fall in dem Jeffrey ermittelt hat wird neu beleuchtet und aufgerollt. Nach und nach kommt ans Licht dass ein Serientäter über Jahre sein Unwesen treibt und das obwohl alle dachten, dass er längst hinter Gittern sitzt. Als es eine weitere verschwundene junge Frau gibt, wird das ganze zum Wettlauf um Leben und Tod.

Karin Slaughter hat hier eine grandiose Geschichte geschaffen. Die Verknüpfung der beiden Zeiten und somit Saras Verhangenheit und Gegenwart ist perfekt gelungen. Auch wenn hier ein Teil der Geschichte um Sara und Jeffrey erzählt wird, der bisher immer nur kurz erwähnt wurde, war es schön wieder von ihm zu lesen. Und das obwohl er eigentlich alles dafür tut dass man Will für einen besseren Partner an Saras Seite hält.
Das Sara und Will es nicht geschafft haben ihre Probleme in den Griff zu bekommen, hat mich fast wahnsinnig gemacht. Dieser riesen Elefant, der immer mit im Raum war hat dem Buch eine zusätzliche Spannung gegeben.
Die Handlung und der Plot war für mich perfekt durchdacht und ich hatte bis kurz vor dem Ende keine Ahnung wer nun hinter allem steckt. Die zeitlichen Sprünge haben sehr gut zusammengepasst und eine tolle Verbingung zwischen den einzelnen Fällen geschaffen. Die Szene und Tatorte waren wie immer sehr detailiert und brutal beschrieben, sodass man sich alles gut vorstellen konnte. Der Hintergrund und die Perversität die am Ende als Antrieb für den Täter dienten, haben mich geschafft zu schockieren.

Die Einzige kleine Kritik die ich habe ist, dass ich gerne gewusst hätte wie es eigentlich zu dem Aufstand im Gefängnis kam und warum jemand so brutal ermordet wurde. Da gab es leider keine Auflösung aber vielleicht ist das ja mit Absicht so und der nächste Band knüpft hier nahtlos an.

Für mich ist und bleibt Karin Slaughter die absolute Thriller Queen.
Ein bisschen Angst hatte ich bei Lesen des Nachwortes. Alles klingt sehr nacht Abschied und ich hatte Angst, dass Karin Slaughter die Reihe um Will und Sara mit diesem Band beendet hatte.
Deswegen ist mein Lieblingsabsatz des Buches wohl auch folgender:
"Und um die Frage zu beantworten, die Sie hoffentlich stellen: Es wird weitere Geschichten mit Sara und Will geben. Ich freue mich auf die Reise, die noch vor uns liegt."

Liebe Karin Slaughter, darauf freue ich mich auch sehr!