Rezension

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Hochspannung, Gänsehaut und Ungewissheit

Keine Heilige
von Kate Rapp

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Fotograph findet auf seiner nächtlichen Gassirunde die vermeintlich Leiche einer jungen Frau! Ihr wurden auf brutalste Weise beide Brüste abgeschlagen. Doch die junge Frau überlebt und leidet am Amnesie. Als eine weitere Frau unter ähnlichen Umständen getötet wird, beginnt Inspector Wolfe in ein verstricktes Netz aus Prostitution, Menschenhandel und Gewalt abzutauchen! Bei seinen Ermittlungen wird er unter anderem von der Krankenschwester Jessica Marple unterstützt, deren Familiengeschichte so manche Kriminalgeschichte bereit hält. 
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Der Debütroman von Kate Rapp hat mich gefesselt und begeistert!  Das Buch war von der ersten Seite an sehr spannend und der Inhalt sehr viel umfangreicher, als ich ihn oben knapp zusammengefasst habe. Mir haben die verschiedenen Blickwinkel der Protagonisten und ihre alltäglichen Probleme sehr gefallen. So waren mir Jess Marple und Wolfe stets greifbar und ich konnte als Leser eine gute Bindung zu den Protagonisten aufbauen. Die Zeit ist beim lesen im nuh verflogen, da der Schreibstil der Autorin sehr flüssig ist. Einige Male haben mir ihre bildlichen Beschreibungen sogar eine Gänsehaut verursacht. Insbesondere der Blick auf das auch in Deutschland leider immer noch sehr aktuelle Thema der Zwangsprostitution, lässt mich als Frau erschaudern. Es ist für mich immer wieder unvorstellbar zu lesen, unter was für Bedingungen die hilflosen Frauen aus Osteuropa leiden, wie sie ihrer Existenz beraubt und von Menschenhändlern zur Prostitution gezwungen werden! Nach und nach zeigt sich das ganze Ausmaß des perfiden Spiels. Doch ich habe bis zuletzt die wahren Verstrickungen nicht erkannt, so dass mir Spannung bis zur letzten Seite geboten wurde. Letztendlich wurden zu viele Personen zum Spielball der Mächtigen. 
Wer sich also auf Hochspannung, ein schauriges Gefühl und Ungewissheit einlassen möchte, dem kann ich diesen anspruchsvollen und klug durchdachten Krimi von Kate Rapp empfehlen.