Rezension

Hochspannung mit bitterem Nachgeschmack

Nr. 13 - Laura Wulff

Nr. 13
von Laura Wulff

Bewertet mit 5 Sternen

Mit "Nr.13" las ich einen Thriller, der einen wirklich bitteren Nachgeschmack in mir hinterlässt, denn es geht um den sexuellen Missbrauch an Kindern, welches eben leider keine Fiktion ist, sondern so wie es geschrieben stand auch hätte passieren können. 
Kleiner Tipp:  Lest die Leseprobe, dann wisst ihr, was euch in etwa erwarten wird. 
In mir herrschte mitunter wirklich Wut und Trauer über das was Erwachsene Männer kleinen Kindern antun. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch wird es extreme Folgen haben, wenn das Kind überlebt wohl bemerkt. 
Es beginnt spannend und der Spannungsbogen wird das ganze Buch über erhalten bleiben. Es fällt definitiv schwer das Buch wieder zur Seite zu legen, denn natürlich interessiert es mich sehr, was im Haus Nr. 13 wirklich passiert. Erst zum Ende hin werden scheußliche und wirklich widerwärtige Dinge aufgedeckt, das sich mir der Magen umdreht. "Nr. 13" ist ein Thriller für Hartgesottene, denn unberührt bleibt sicherlich keine/r der Leser. Mich hat es nicht nur tief bewegt, sondern auch hin und wieder echten Ekel in mir hervorgerufen. Natürlich ist Pädophilie als Krankheit anerkannt, aber das Verständnis fehlt mir dennoch. ich will jetzt nicht weiter darauf eingehen, denn sonst wird dies hier eine Frustrezension und das hat der Thriller nicht verdient, denn auch wenn er uns mitnimmt in eine wirklich grausame Tat (und noch mehr, aber das lest am besten selbst) werden wir hier keine Oberflächlichkeiten finden, sondern echten Thrill, der uns das Blut in den Adern gefrieren lässt über den Sadismus der uns begegnen wird. 
Besonders gut gefallen haben mir die wirklich gut ausgearbeiteten Protagonisten, die wir begleiten dürfen nicht nur in der Polizeiarbeit sondern auch in ihrem Alltag. Einen Kriminalkommissar im Rollstuhl zu erschaffen verdient tatsächlich Respekt, denn es zeigt auch auf, das Daniel Zucker durch seinen Rollstuhl oft gehandicapt ist. Körperlich eingeschränkt, aber um den Fall aufzuklären derjenige mit dem gewissen Know How. Mir hat es wirklich imponiert, auch wenn Barrieren vorhanden sind nicht aufzugeben, sondern sich durchzubeißen und nicht unterkriegen zu lassen.
In "Nr. 13" werden wir mit vielen Dingen konfrontiert, die uns zuvor vielleicht nicht bewusst waren, aber dazu dienen nachzudenken, umzudenken und vielleicht auch zur Besinnung zu kommen. Ganz klar muss auch in unserem Rechtssystem etwas geändert werden, denn hier zeigt sich bis auf einige Ausnahmen, das der "Trieb" nicht unterdrückt werden kann, sondern evtl. weiter oder eben auch wieder ausgelebt werden könnte. Muss nicht sein, aber ich denke, das die wenigsten Sexualstraftäter heilbar sind. Ich stelle dies jetzt einfach mal so in den Raum als meine Meinung und ich hoffe, sie kann so stehen gelassen werden ohne Diskussionen hervorzurufen.
Mir hat der Thriller sehr gefallen, auch wenn ich es oft befremdlich und widerlich fand, aber es hat eine Handlung inne, die auch ausgesprochen werden muss, da es Pädophilie gibt. Es ist nicht erfunden, sondern eine Krankheit die viele Facetten hat und da ich mich viel zu wenig damit auskenne, verweise ich gerne auf Wikipedia.
Eine Leseempfehlung für einen Thriller, der berührt und Ängste in mir hervorruft, derer ich mir vorher nicht bewusst war. Hoffen wir als Eltern von Söhnen oder Töchtern, das unsere Kinder vor solch Schicksalen bewahrt werden!