Rezension

Hochspannung mit unerwarteten Wendungen

Kaltherz -

Kaltherz
von Henri Faber

Bewertet mit 4 Sternen

Ein hochspannender Katz-und-Maus-Thriller, der nicht nur mit den Akteuren, sondern vor allem auch mit der Leserschaft spielt.

Nur ein kurzer Moment, und alles ist anders: Clara Lipmann lässt ihre kleine Tochter nur wenige Minuten allein im Auto, doch als sie wiederkommt ist Marie verschwunden. Es gibt keine Lösegeldforderung, und der Fall wird nicht aufgeklärt. Schnitt: Lansky, problembeladene Polizisistin die mit ihrer schroffen und rücksichtslosen Art überall aneckt, wird in die Vermisstenabteilung versetzt, die von Theo Rizzi, ihrem Freund aus Kindertagen geleitet wird. Zufällig wird sie auf den Fall Marie Lipmann aufmerksam und entdeckt schon bald einige Ungereimtheiten, die damals möglicherweise übersehen wurden.
Lansky beginnt zu ermitteln und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr.
Von der ersten bis zur letzten Seite liefert das Buch temporeiche Hochspannung, während die Handlung immer wieder eine neue Richtung wählt wie ein Haken schlagender Hase. Und so fliegt man nur durch die Seiten, während Lansky ein ums andere Mal in einer Sackgasse landet, nur um die Fährte wie ein Bluthund gleich wieder aufzunehmen. Der Autor versteht es, die Leserschaft ein ums andere Mal in die Irre zu führen, und am Ende ist alles ganz anders. Leider wurde mir das ansonsten spannende Verwirrspiel am Ende tatsächlich etwas zu viel, und so fand ich die Auflösung eher enttäuschend, zu nah dran und etwas unglaubwürdig. Fazit: ein hochspannender Katz-und-Maus-Thriller, der nicht nur mit den Akteuren, sondern vor allem auch mit der Leserschaft spielt.