Rezension

Höhlensturz und Flammkuchen

Elsässer Verfehlungen - Jean Jacques Laurent

Elsässer Verfehlungen
von Jean Jacques Laurent

Bewertet mit 3.5 Sternen

Es ist ein nahtloser Übergang zwischen dem dritten und dem vorliegenden vierten Band. In "Elsässer Verfehlungen" muss Major Jules Gabin sich einigen Herausforderungen stellen: seine sichtbar schwangere Ex-Freundin zu einem Gespräch überzeugen und in eine Höhle einzusteigen. Und ich weiss nicht, was ihm unbehaglicher ist, denn die früher ewig klammernde und jammernde Lilou kommt mit einem für sie nicht überzeugendem neuen Selbstbewusstsein daher. 

Im fiktiven Rebenheim steht der jährliche Flammkuchen-Wettbewerb bevor. Doch getrübt wird der schöne Anlass durch einen Todesfall. In der Höhle La Grotte du Sang stürzt Richard Jardin in die Tiefe. Feuerwehrchef Claude, der in der Höhle dabei war, zweifelt an der Unfalltheorie und scheucht Gabin auf. Dieser beginnt zu ermitteln und wird bald mit einem okkulten Druidenorden konfrontiert und einer Witwe, die einiges verheimlicht.

Die schon aus den ersten drei Bänden bekannten Rebenheimer tauchen auch in diesem Band auf und helfen mit Tipps oder auf der Strasse aufgeschnappten Äusserungen bei den Ermittlungen. Dafür treten die Gendarmen öfters ins Fettnäpfchen und sind nach wie vor arbeitsscheu. 

Kieffers Trotteligkeit und Lautners Picknickkörbe werden mir schon fast zu sehr ins Lächerliche gezogen. Auch andere bekannte Gesichter verhalten sich unsympathisch und dann wird auch noch über Touristen gelästert. Nein, nach Rebenheim ziehen will ich nicht, da würde ich mich nicht wohlfühlen. Diese Geplänkel werden zu oft bemüht und gehen auf die Kosten des eigentlich interessanten Fall um den Höhlensturz.

Obwohl immer noch alte Fälle beigezogen werden, längst nicht mehr so stark wie in den Vorgängerbüchern, wird alles routinierter. Der Autor muss aber aufpassen, dass er sich nicht ewig wiederholt. Der Serie würde es gut tun, wenn die alten Fälle weggelassen und die Beziehungsgeschichte mit Lilou nun ein für allemal begraben bleibt. Die Leser, die bisher durchgehalten haben, könnten verloren gehen, falls der fünfte Band sich diesbezüglich nicht weiter entwickelt.
Fazit: Ein stellenweise spannender Lokalkrimi, der aber immer noch einige Schwächen aufweist. 
3.5 Punkte.