Rezension

Höllentrip im Dschungel

Das Verschwinden der Luft - Christian Kahl

Das Verschwinden der Luft
von Christian Kahl

Bewertet mit 5 Sternen

Im Thriller „ Das Verschwinden der Luft“ beschreibt Christian Kahl eine spannende Expedition im Dschungel von Borneo im Umfeld der Holzmafia und die Suche nach einem verschwundenen Schweizer. Verschwunden wie das Urwaldvolk die „Luft“, bei dem dieser eine Zeit gelebt hat. 

Christian Kahl, geb. 1983, arbeitete schon als Jugendlicher als Moderator für den Saarländischen Rundfunk. Die Erfahrungen einer Reise rund um die Welt verarbeitete er in seinem Debütroman Ausgang 21. Das Verschwinden der Luft ist sein zweiter Roman. Diesem liegen tatsächliche Begebenheiten zugrunde. Der Schweize Bruno Manser, der von 1984 bis 1990 mit den Urwaldvolk der Penan lebte, sich ihrer Lebensweise anpasste und sie bei ihrem gewaltlosen Widerstand unterstützte, ist seit Mai 2000 im Regenwald verschollen.
In dem spannenden Thriller finanziert der vermögende Mat Endersfelder der Schweizerin Darlene Waltz eine Expedition in den Dschungel von Borneo damit diese ihren verschwundenen Bruder James dort suchen kann. Er begleitet sie und nachdem sie dort entführt wurde hat er 14 Tage Zeit sie mit dem Kauf eines Stücks Urwald zu befreien.
Der Schreibstil ist flüssig und sorgt durchweg für Spannung. Durch unterschiedliche Zeitsprünge, Ortswechsel und verschiedene Erzählperspektiven ergeben sich immer mehr Hintergründe und Zusammenhänge. Der Leser bekommt Einblicke in die skrupellose Welt der Holzmafia mit Brandrodungen im Regenwald um dann später Palmölplantagen anzulegen, mit Terror und Gewalt. Man erfährt auch einiges über den Nomadenstamm der Penan, der durch das Eindringen der Holzfirmen in den unberührten Regenwald bedroht ist. 
Durch die mysteriösen Auftraggeber der Entführung und die in der Realität existierenden skrupellosen Geschäftsmacher ist dieser Thriller aktuell und überaus spannend.