Rezension

„Hoffe das Beste und bereite dich auf das Schlimmste vor“.

Parceval - Seine Jagd beginnt - Chris Landow

Parceval - Seine Jagd beginnt
von Chris Landow

Diesen Spruch hat sich Expolizist und Ausbilder in Afghanistan Ralf Parceval immer wieder als Mantra vorgebetet. Parceval, wie er von allen nur genannt wird, sitzt seit 6 Jahren im Gefängnis für eine Tat, die er für richtig und wichtig hielt, die aber nicht zum gewünschten Erfolg führte. Immer wieder denkt er an das missglückte Massaker, denn das war es. Er wollte Rache für seine getöteten Kollegen und seine Schwester und Nichte. Diese Chance hat er nun vertan. Er wird verhaftet und zu lebenslangem Gefängnis verurteilt. Aber seine Rache arbeite stets in ihm. Er bezeichnet sich selbst als Versager, aber Wiedergutmachung wird es nicht geben!

Unverhofft bekommt Parceval dann doch eine Chance. Polizeichef Zach holt ihn für 24 Stunden aus dem Knast, damit er, er ist ausgebildeter Verhörspezialist, einem Entführer entlocken soll, wo das Opfer versteckt ist. Er soll so das Leben von Zainab retten, aber kann er das?

Alles läuft aus dem Ruder und dann bietet sich Parceval die Gelegenheit zu fliehen. Er nutzt die Chance und er braucht Hilfe. Wer kann ihm zur Seite stehen und was hat er vor?

Fazit:

Ein deutscher Bestsellerautor schreibt unter dem Psyeudonym Chris Landow die Geschichte von Ralf Parceval auf, der Polizist, der in Afghanistan 15 Menschen ermordete und dafür lebenslang im Gefängnis sitzen muss.

Ralf Parceval soll nun Star einer Reihe werden, aber kann er das? Ich persönlich kann mit dem Protagonisten so gar nicht warm werden. Er ist mir zu arrogant, brutal und einfach unnahbar. Alles Qualitäten, die ihn mir unsympathisch machen. Er ist der Held und geht über Leichen. Ja und das wortwörtlich. So war es schon in Afghanistan und auch in Deutschland ist es nicht anders. Ich mag es nicht, wenn Menschen allein gegen die Welt kämpfen. Ist aber meine Ansicht.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und gut lesen. Das liegt auch an den sehr kurzen Kapiteln. Wie gesagt, der Hauptakteur ist nicht meiner. Aber auch alle anderen Figuren bleiben blass und sind nicht nahbar. Einzig Ksenia bin ich etwas nähergekommen. Mit ihr kann ich ein wenig mitfühlen und sehen, was sie ausmacht.

Die Spannung ist ein auf und ab. Teilweise reißt sie dich mit und dann ist alles wieder so langweilig und vorhersehbar, dass ich mich dazu aufraffen muss, weiterzulesen. Sicher gibt es einige Geschehnisse, mit denen ich nicht gerechnet habe und die dem Krimi dann doch ein gewisses Etwas gibt. 

Alles in Allem ist es ein durchschnittlicher Thriller, ich würde ihn aber als Actionkrimi einsortieren. Davon gibt es nämlich mehr als genug im Buch. Ich vergebe hier 3 Sterne und würde ihn auch empfehlen. Aber er ist sicher nichts für schwache Nerven. Lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.