Rezension

Hohe Sogwirkung durch hohes Tempo, wodurch aber leider auch die Figurentiefe etwas leidet

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …“

 

Gestaltung

Dass das Originalcover übernommen wurde, finde ich richtig gut, denn mir gefällt das Motiv sehr. Durch die weißen Haare vor dem ansonsten sehr dunklen Hintergrund kommt der Titel richtig gut zur Geltung. Auch finde ich es sehr Aufsehen erregend, da mein Blick sofort an den intensiven Augen des Mädchengesichtes haften bleibt. Auch leitet die Bildkomposition die Augen des Betrachters, was ich sehr gelungen finde. Zudem finde ich es klasse, dass das Buch auch unter dem Schutzumschlag mit Goldverzierungen richtig schön aussieht.

 

Meine Meinung

Um „Children of Blood and Bone“ kommt man nur schwer herum, denn es ist aktuell in aller Munde und wird aus den höchsten Tönen gelobt. Selbst eine Verfilmung ist schon in der Mache! Kein Wunder, dass ich da neugierig werde und auch zum Buch greifen muss, um mir mein eigenes Bild zu machen. In dem Buch geht es um die Welt Orïsha, in der die Magie verbannt wurde. Doch Protagonistin Zélie hat die Chance gemeinsam mit ihrem Bruder und Prinzessin Amari die Magie zurückzuholen, doch dieses Unterfangen ist unheimlich gefährlich, denn Amaris Bruder möchte verhindern, dass die Magie nach Orïsha zurückkehrt und setzt alles daran, Zélie aufzuhalten…

 

Durch dieses Setting erhält das Buch einen ganz besonderen Flair, denn Orïsha mischt verschiedene Städte, Kulturen, Landschaften und und und zusammen. So entsteht eine unglaubliche Vielfalt, die ich sehr gerne erkundet habe. Dabei versprüht das Buch eine afrikanische Atmosphäre, was mir sehr gefallen hat, denn dies begegnete mir bisher noch nicht so oft. Die Welt war für mich total interessant und besonders ihre Magie hat mir gefallen, denn die Ideen der Autorin Tomi Adeyemi fand ich richtig klasse. Es gibt so viele verschiedene Magietypen, dass ich den Wunsch, die Magie zurückzubringen sofort unterstützt habe.

 

Ich fand es richtig klasse wie Frau Adeyemi die Handlung aufgebaut hat, denn für mich sprühte sie geradezu vor Tempo und Action. Durch Zélies Unterfangen und die damit verbundenen Gefahren wurde ich geradezu in die Geschichte hineingezogen und konnte mich ihrer kaum entziehen. Es gab überraschende Wendungen, einige (durchaus auch brutale) Kämpfe und das Überleben der Charaktere ist oftmals nicht sicher. So wurde zumindest bei mir großer Nervenkitzel erzeugt, denn ich mag es, wenn sich die Ereignisse überschlagen.

 

Im Tempo der Handlung ging für mich allerdings auch in den Beziehungen und Handlungsmotivationen der Figuren etwas verloren, denn auch hier geht alles rasend schnell. Beispielsweise gibt es eine Beziehung, die für mich viel zu plötzlich von Hass in Liebe umgeschlagen ist und so einfach unglaubwürdig war. Auch Zélie ist ein gutes Beispiel, denn sie handelte für meinen Geschmack viel zu oft viel zu kopflos und impulsiv. Statt erst zu denken und an mögliche Folgen zu denken, handelt sie meist sofort. Dies hat mich etwas gestört, da es mir so schwerer fiel, die Figuren zu verstehen und mich mit ihnen zu identifizieren. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich in der actiongeladenen Handlung auch etwas Zeit nimmt, um den Figuren ihren Raum zu geben, denn Sympathien haben sie allemal in mir geweckt.

 

So mochte ich z.B. Amaris Entwicklung, da sie gelernt hat, sich zu behaupten. Vor allem gefiel mir aber Zélies Bruder, der so fürsorglich war und für Freunde und Familie zurückgesteckt hat. Ich hoffe, dass dieses Potenzial der Charaktere im nächsten Band ausgeschöpft wird, sie sich weiterentwickeln und mehr Raum bekommen, damit ich sie besser kennen lernen kann. Die Erzählweise der Geschichte wäre hierfür nämlich perfekt, denn die Kapitel werden alle in der Ich-Perspektive im Präsens geschildert. Dabei wechseln die Figuren immer mal wieder, wodurch ich immer nah am Geschehen dran war. Dies mag ich sehr gerne, da man hier gute Einblicke in die Figuren erhalten kann und ich hoffe, dass dies in der Fortsetzung mehr genutzt wird.

 

Fazit

Da ich es liebe, wenn eine Geschichte temporeich und voller Action ist, konnte ich mich dem Bann von „Children of Blood and Bone“ nur schwer entziehen. Es gibt Kämpfe, Gefahren und das Überleben ist nicht immer sicher. Dabei geht es aber unter anderem auch sehr brutal und blutig zu. Ich konnte das Buch durch die Rasanz kaum aus den Händen legen! Etwas schade fand ich, dass beim hohen Tempo der Geschichte die Figuren etwas auf der Strecke geblieben sind und so etwas blass und nicht so gut nachzuvollziehen waren.

4 von 5 Sternen!

 

Reihen-Infos

1. Children of Blood and Bone

2. Children of Virtue and Vengeance (erscheint voraussichtlich 2019 auf Englisch)

3. ???