Rezension

Hohes Tempo und viel Action

Blame - Simon Mayo

Blame
von Simon Mayo

Bewertet mit 4 Sternen

„Deine Vergangenheit ist deine Zukunft.“ Der Untertitel zu Blame von Simon Mayo weist auf das Thema dieser Jugendbuch-Dystopie hin – in vielen Ländern der Welt können Kinder für die Verbrechen ihrer Eltern und Großeltern in Sippenhaft genommen werden und müssen Haftstrafen anstelle von diesen verbüßen. Die 16-jährige Abigail Norton Turner, die Ant genannt wird, und ihr jüngerer Bruder Mattie sitzen zusammen mit ihren Pflegeeltern im Gefängnis Spike in London eine solche Strafe ab, bis die Spannungen in den anderen Gefängnissen Holloway und Pentonville nicht zuletzt aufgrund Ants ungezügelten und zornigen Verhaltens so groß werden, dass ein Aufstand ausbricht, bei dem Ant, Mattie und einige ihrer Freunde fliehen können.

 

Die Geschichte zeichnet sich durch hohes Tempo, viel Action und Charaktere aus, die durchaus einige Ecken und Kanten haben. Ich konnte leider mit der Hauptfigur Ant nie so richtig warm werden, obwohl sie mir gerade dadurch länger im Gedächtnis bleiben wird. Ich hätte mir mehr Tiefe zum Thema Verbrechenserbschuld gewünscht. Obwohl sich ja das ganze Buch darum dreht, bleibt die Aufarbeitung sehr oberflächlich. Dennoch fiebert man mit Ant und ihrer Familie und ihren Freunden mit, sieht die Geschichte wie einen Actionfilm vor dem geistigen Auge ablaufen und hält öfters mal den Atem an, wenn eine unerwartete Wendung eintritt. Eben diese Momente haben mich zu einer knappen 4/5-Bewertung bewogen und über so manche Ungereimtheit hinwegschauen lassen. Alles in allem fand ich Blame mit seinem brisanten Thema erfrischend neu im Dystopiegenre. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der Dystopien und Prison Break mag.