Rezension

holpriger Start

Evernight - Claudia Gray

Evernight
von Claudia Gray

Inhalt
Bianca ist neu in dem Elite Internat Evernight und zu allem Überfluss sind ihre Eltern auch noch eine von den Lehrern. Bis vor kurzem bewohnte sie noch mit ihren Eltern eine von der Schule bereitgestellte Wohnung im Internat, zu Schulbeginn jedoch muss sie wie alle anderen sich ein Zimmer mit einem Schulmitglied teilen. Ausgerechnet mit Patrice eine, zu Anfangs versnobte und reiche Göre, die sich nur um ihr äußeres kümmert. Allen Anschein nach halten sich in Evernight fast alle Schüler für etwas besseres und da sie sich absolut nicht dazugehörig fühlt beschließt sie eines Nachts wegzulaufen. Im Wald trifft sie auf Lucas, einem gutaussehenden jungen Mann der sogleich seinen Beschützer Instinkt hochfährt und Bianca zu verstehen gibt das es alleine im Wald sehr gefährlich werden kann. Beide verstehen sich auf Anhieb und im Laufe der Zeit werden die Gefühle füreinander immer stärker bis dann mitten im Herbstball etwas völlig unerwartetes passiert, nicht nur für Bianca sondern auch für uns Leser..

Ab diesem Zeitpunkt ist eine so überraschende Wende das ich meine Rezension so wage wie möglich halten muss um niemanden die Spannung zu stehlen. Nur soviel sei gesagt, entweder man liest nach einem kurzen "WTF" einfach weiter oder schmeißt es fluchend in die Ecke. Ich habe mich für ersteres entschieden. ツ

Fazit

Die Idee eine Schule für gewisse Personen zu gründen ist nicht neu aber altbewährt. Der Schreibstil ist schlicht und einfach und passt somit gut in das Genre.
Bianca ist eine sehr introvertierte und schüchterne Person die sich in ihrer Haut anscheinend nicht wohl fühlt. Ich weiß nicht wieso fast jeder und jede Autor/in ihren Hauptfiguren mangelndes Selbstbewusstsein mitgeben, aber auch hier ist das der Fall. Da ich den zweiten Teil schon gelesen habe kann ich sagen das Bianca sich sehr zum positiven ändert.
Lucas fand ich anfangs sehr undurchsichtig, für mich hatte er nichts reizvolles und leider verstand ich auch nicht wieso sich beide so zu einander hingezogen fühlen und sich sofort Liebe entwickelte. Als Leser fühlt man sich hier ein wenig überrumpelt, die Dialoge zwischen den beiden waren ernüchternd und nichts ließ mich darauf schließen warum sie sich denn nun verliebt haben.
Dieser besagte Wendepunkt mitten in der Geschichte war für mich so überraschend das ich kurz dachte ich hätte einige Kapitel übersprungen und ich tatsächlich zurück geblättert habe. An dieser Stelle muss man sich entscheiden ob man sich weiter auf das Buch einlässt oder es wirklich eine Weile in die Ecke pfeffert. Hat man die Überraschung erstmal verdaut geht die Geschichte rasant vorwärts und dem Leser wird so einiges klar. Danach wird auch die verwobene Beziehung zu Bianca und Lucas klarer und ich konnte Lucas auch wieder besser einschätzen. 
Dennoch war Balthazar meine Lieblingsfigur, schön das auch einmal der Nebenbuhler ein total lieber, netter und beliebter Kerl ist. Seine Geheimnisse werden zwar kurz angedeutet aber im zweiten Teil dann erst richtig verarbeitet. Miss Gray hat ihm auch ein eigenes Buch zugedacht das am vierten März erschienen ist. 

Die Geschichte kam anfangs nur schwer ins Rollen, ich habe länger als sonst gebraucht um mich richtig hineinzuversetzen. Der Wendepunkt hat mir aber so gut gefallen das ich die paar schwachen Momente ausblende und dem Buch gute 3 1/2 Sterne gebe.