Rezension

Hommage an Island

Das Versprechen der Islandschwestern - Karin Baldvinsson

Das Versprechen der Islandschwestern
von Karin Baldvinsson

Bewertet mit 4 Sternen

Die Leseprobe hatte mich schon infiziert  und mich sehr neugierig auf diesen Roman gemacht, der in zwei Zeitebenen spielt, im Jahr 1949 brechen Margarete und Helga aus Deutschland in eine ungewisse Zukunft nach Island als Landarbeiterinnen auf, beide haben einen Jahresvertrag, Margarete ist die jüngere, aber selbstbewusste der beiden Schwestern, während Helga sehr zurückhaltend ist, nicht zuletzt, weil sie ihre große Liebe im Krieg verloren hat. Im Erzählstrang der Gegenwart reist Margarete mit Pia, ihrer Enkeltochter und deren Tochter Leonie nach Island zur Feier anlässlich des 90sten Geburtstages ihrer Schwester Helga, mit der sie seit fast 60 Jahren kein Wort gewechselt hat.

Karin Baldvinsson schreibt flüssig, leicht lesbar und baut direkt zu Beginn Spannung auf, die sich ziemlich lange auf hohem Niveau hält, bis sie im letzten Drittel des Romans leider ein wenig abflaut, das ist dann auch der Punkt, wo der Roman beginnt ziemlich vorhersehbar zu werden, was insgesamt diesem „Frauenroman“ nicht unbedingt schadet, denn die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen, der Weite dieses Landes, die Erläuterungen über das Leben der Bauern  in Island damals und die Lebenseinstellung der Isländer werden wunderbar beschrieben und lassen die Insel vor den Augen des Lesers lebendig werden. Man spürt beim Lesen die Liebe der Autorin zu diesem Land und das hat sie ganz wunderbar transportiert.

So ganz nebenbei entwickelt sich dann auch ganz zaghaft noch eine Romanze, die dem Roman noch ein wenig mehr Würze verleiht.

Ein durchaus gelungener und lesenswerter Roman und vor mir eine Leseempfehlung.