Rezension

Honigtopf

Heliosphere 2265 - Band 30: Aus dem Schatten ... (Science Fiction) - Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Band 30: Aus dem Schatten ... (Science Fiction)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

"Spielen wir ein Spiel"

Wir sind mal wieder an einem dieser schicksalsträchtigen Zahlen angekommen. 6,12,18,24,30 … erkennt ihr das Muster? Wie gewohnt geht es mit der IL HYPERION in andere Sektoren des Weltalls und man versucht irgendwie an jeder Front gleichzeitig zu kämpfen, um gegen den scheinbar übermächtigen Feind der Ash’Gul’Kon alles zusammenzuraffen, was möglich ist. Seien es neue und bessere Schiffe, alte Kameraden, die wieder aufgetaucht sind, aber leider darniederliegen. Seien es neue Erkenntnisse oder Verbrüderungen. Glücklicherweise ist unser Commodore Cross ja inzwischen in einem ganzen Verband unterwegs, den er befehligen darf. Von dem einige nicht so ganz nach seiner Pfeife tanzen wollen und er mal erfahren darf wie das ist, wenn man ständig mit den Zähnen knirschen muss. Etwas für das er ja sonst immer ganz gern verantwortlich ist.

Zusätzlich nehmen wir uns die Zeit uns noch ein Tattoo zuzulegen und trinken weiter unsere Vikos. Der gesamte Teil ist jedoch von einem nahen Unheil überschattet. Und ich habe alle Nase lang um eine andere Person gebangt, die mir doch inzwischen ans Herz gewachsen ist. Umso erstaunlicher war dann das Ende, denn [ach ja, Spoiler und so.]
 

"Doch sie wollte nicht zu pessimistisch sein."

Wir breiten über das die Geschehnisse in diesem Teil einfach mal den Mantel des Schweigens. Es ist nämlich mit Band 30 einer jenen Teile die so richtig reinhauen und dementsprechend ist beinah schon jedes Wort zu viel. Doch wir können uns dennoch ein paar Fragen widmen. Zum Beispiel dieser hier: Warum hat eine Wissenschaftsstation nie Offensivwaffen? Oder auch: Warum man mit einem einzelnen Partikel schiessen sollte?

Zu maulen habe ich, wie immer im suchanek’schen Kosmos vor allem auf hohem Niveau. Da mir oft die Kapitelangaben zu viele Informationen enthalten und die (scheinbar) auch mal ein wenig durcheinander geraten. Aber das kann man alles nur schwer nachvollziehen, wann auf welchem Schiff, im welchem System, welcher Tag und welche Uhrzeit ist und ob alle Handlungsstränge wirklich zeitgleich stattfinden. Da springt es dann schon mal ein wenig hin und her, obwohl wir im letzten Band schon ein Stück weiter waren, als dieser anfängt. Zerstört den Handlungsverlauf jetzt aber nicht. Wir wechseln eben die Point of Views, um alle Entscheidungen im Gesamtzusammenhang betrachten zu können.
 

"Sie glauben, es handelt sich um einen Honigtopf."

Was übrigens mit der IL HYPERION geht, kann man auch mit dem ganzen Verband machen. Was ich meine? Na klar, die Vorahnung, dass mehr als ein Schiff sicher noch schönere Ziele abgeben als ein einzelnes, zum drauf ballern. Außerdem passiert auch so einiges in der Solaren Republik, was Schlimmes erahnen lässt. Aber wenigstens geht auch mal einer derjenigen drauf, die wir eh nicht leiden können. Wie das aber so ist, wenn schon mal gestorben wird, trifft es immer diejenigen mit, denen wir nichts Böses wünschen, weil sie einfach schon zu viel Mist erlebt haben.

Zudem gibt es dann noch so neue Charaktere wie: Kendra, die ich spontan nicht leiden kann. Und dabei dachte ich es gäbe doch schon genug Idioten, die sich Cross und unserer Lieblingscrew in den Weg stellen. Sjöberg und sein Marionettentheater sind ja neben den Ash’Gul’Kon und Mother Coss nicht die einzigen, die man hier ständig im Auge behalten muss. Was aber auch schwierig ist, da die Aliens sich in diesem Band sehr still verhalten. Verflucht aber auch.
Schön ausgestaltet sind dann die Übergänge in dem kleinen retardierenden Moment, in dem wir mit Wonne uns CARA anschließen und mal Mäuschen an Deck des Schiffs spielen und dabei so einige interessante Einblicke erhalten. Von Noriko und Guilia, Task und Larik, Petrova und Tauser, HoloTess und Alpha, Sarah und Lukas.

 

Fazit:

Ich kann mich an dieser Stelle nur immer wiederholen: Nicht quer einsteigen. Man verpasst schlichtweg zu viel. Obwohl es immer nur wohldosierte 120Seiten „Häppchen“ sind. Für diesen Band hatte ich auch leider keine Feuerzeuge mehr zum in den Garten pfeffern. Habe mir aber mittlerweile einen neuen Vorrat angelegt, mittlerweile weiss ich bei Heliosphere einfach, dass ich sie brauchen werde.
Mitnehmen sollte man auch die Bonusszenen auf der Homepage zu diesem Band und jetzt möglichst schnell weiterlesen in „... In das Licht“. Das hält doch keiner aus! Nebenbei kann man sich auch ab jetzt mit dem Spin-Off beschäftigen. Und sobald ich kann, werde ich die ersten 3 Teile desselben einschieben.

Urteil: Das kann doch nicht wahr sein.