Rezension

Honigtot - an manchen Stellen einfach zu klebrig

Honigtot - Hanni Münzer

Honigtot
von Hanni Münzer

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ein Buch über die Widerstandkämpferinnen gegen das Naziregime passt genau in mein Leseschema, deshalb stand für mich fest, Honigtot muß in mein Regal und gelesen werden.
Leider gefiel mir schon der Anfang der Geschichte gar nicht. Es handelt sich um eine Geschichte in der Geschichte,prinzipiell nicht schlecht, aber in diesem Fall fand ich den Plot einfach hanebüchen und die Schreibweise noch schlecht dazu.
Felicity will nach Afghanistan um dort als Ärztin zu arbeiten und alle Zelte abzubrechen, ihren Verlobten, ihre Freunde, ihre Familie.
Dann verschwindet aber ihre Mutter plötzlich und sie finden sich auf ihrer Suche in Rom wieder, wo sie einem Familiengeheimnis ihrer Großmutter auf die Spur kommen.
Dort beginnt die eigentliche Geschichte, die sich in 3 verschiedene Abschnitte einteilt.
Als ich den ersten begann, habe ich kurzzeitig überlegt das Buch abzubrechen. Es kam für mich überhaupt kein Lesefluß auf, die Sprache war holprig und die Satzwahl teilweise haarsträubend und einfach sinnlos Seiten füllend.

S.51 "Felix, der Dackel, der wie immer unter dem Tisch gelauert hatte, sprang jaulend von dannen und roch noch zwei Tage später nach Kaffee. Gustav indes ignorierte sowohl das Malheur als auch den Dackel.

Ich weiß nicht, ob die Autorin die Sprache in dieser Zeit darstellen wollte, aber ich konnte mich damit überhaupt nicht anfreunden. Teilweise klang es wie eine Märchenerzählung und in anderen Momenten so schnulzig, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten.

S.56 "Gustav hatte in ihr jene unbekannte berauschende Melodie entzündet, die von nun an jeden Tag in ihrer Seele erklang."

S.228 "...und ihr bezauberndes Lächeln perlte über den Tisch und fand das Echo in seinen Augen..."

Allerdings wurde das Buch dann mit dem Teil um Deborah und Marlene doch noch spannend und auch die Schreibweise hat sich in diesem Teil verändert. Weshalb ich mich fast zu 3 Sternen entschieden hätte, wäre da nicht dieser Schluß gewesen, der überhaupt nicht nach meinem Geschmack war.
Man merkt diesem Werk trotz allem die Recherchearbeit an, die dahinter steckt. Gerade die vielen geschichtlichen Informationen sind es wert gelesen zu werden und gerade in Marlene habe ich eine Figur gefunden, die gut ausgearbeitet war und die mir beim Lesen Freude bereitet hat.
Das ist auch der Grund warum ich dem 2.Teil der Honigtotsaga noch eine Chance geben möchte, denn dieser war für mich auf weite Längen leider gar nichts.