Rezension

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Horror mit leisen Zwischentönen

Doctor Sleep - Stephen King

Doctor Sleep
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Dan Torrance, der als kleiner Junge miterleben musst, wie sein Vater bei einem Job erst den Verstand und dann das Leben im Overlock-Hotel verlor, ist mittlerweile erwachsen geworden. Er selbst ist annähernd den Weg seines Vaters gegangen und ist lange Zeit dem Dämon Alkohol verfallen, doch die Treffen der Anonymen Alkoholiker helfen ihm, doch nicht ganz seinem Vater nachzueifern. Doch dann hat ihn das Schicksal in ein Hospiz geführt und dort setzt er nun sein Shining ein, um Leuten den Übergang vom Leben zum Tod zu erleichtern.

Eine mehr als fragwürdige Sekte macht die Straßen Amerikas unsicher, eine Gruppe merkwürdiger Personen reist als Touristen durch die Lande und führt nichts gutes im Schilde, verschwinden doch überall dort, wo sie auftauchen, Kinder, die eine besondere Gabe besitzen: Das Shining. Auch die kleine Abra hat das Shining, in einer so hohen Ausprägung, dass die Sektenjünger sie unbedingt haben wollen und ihr Leben somit in Gefahr ist.

Auf wundersamen Wegen kommen Abra und Danny in Kontakt und Danny sieht es nun als seine Lebensaufgabe an, Abra zu schützen. Wenn es sein muss, auch mit seinem Leben. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als die tief in ihm verborgenen, gut versteckten Seiten zu wecken, um das unschuldige Kind und alle um es herum zu schützen. Erneut muss Danny um sein Leben kämpfen, Gut gegen Böse in den Kampf ziehen lassen.

Meine Meinung:

Horror mit leisen Zwischentönen

Wie lange haben wir Fans auf dieses Buch gewartet, jeden Schnipsel, wann es endlich erscheint, gierig aufgesogen, mit den Hufen gescharrt… und dann war es da und man hatte nichts Besseres zu tun, als sich reinzustürzen, in die Geschichte um „Doc“ Danny als Erwachsenen. Gut, ich habe vorweg noch „Shining“ gelesen, um auch wirklich alles wieder präsent zu haben. Das war auch gut so! Und ich kann auch jedem, der weder das eine, noch das andere Buch kennt eigentlich den Rat geben: Lest beide hintereinander! So versteht man mehr, Herr King denkt manchmal doch um mehr als 20 Ecken und wenn man das nicht gewohnt ist… Und überhaupt, diese Ideen muss man erst mal verdauen.

Ja, es gab Szenen in diesem Buch, da ist mir anders geworden, habe ich so nicht erwartet und dann wiederum doch! Und dann gab es Szenen, wo mir wirklich die Augen feucht geworden sind, auch unerwartet und andersherum weiß ich seit „Love“ dass King sehr wohl eine sehr melancholische, zarte Seite hat…aber wer glaubt schon, dieser in einer Horror-Story zu begegnen!

Danny hat einen harten Lebensweg hinter sich gebracht, mit verdammt vielen Tiefs, seine Mutter ist auch tot, er hat zeitweilig doch seinem Vater sehr nachgeeifert, was die Alkoholsucht angeht und das ist etwas, wo ich glaube, dass Mr. King da auch ein Stück weit über sich selbst schreibt, seine Vergangenheit zu verarbeiten sucht. Dämonen können auch in flüssiger Form auftauchen…

Ich will gar nicht allzu viel über den Inhalt schreiben, es soll reichen, dass dieses Buch im Großen und Ganzen sehr nachdenklich, sehr gefühlvoll daherkommt, auch wenn mans nicht glaubt, wenn man erst mal die Stellen gelesen hat, wo schön en Detail beschrieben wird, was diese Sekte (bei der es sich selbstverständlich auch nicht nur um eine stinknormale Sekte handelt, klar, oder!) so treibt, um zu bestehen. Aber es ist nichtsdestotrotz ein King, wie ich ihn liebe.

Fazit:

Eine würdige Fortsetzung von Shining, empfehlenswert für Fans und Leute, die auch mal ein wenig mehr Intelligenz vertragen können und sich vor Gefühl in Verbindung mit Horror nicht scheuen!

© Das Niliversum