Rezension

How to frustrate me

How to Love - Katie Cotugno

How To Love
von Katie Cotugno

Für mich leider eine sehr frustrierende Lektüre. Vor allen Dingen deshalb, weil die Autorin Talent hat und so viel mehr aus dem Buch hätte machen können. 2 1/2 Sterne.

Inhalt

Serena, 18, die von allen nur Reena genannt wird, hat es nicht leicht. Ihre beste Freundin Allie starb, als sie 15 war. Mit 16 wurde sie schwanger und bekam Töchterchen Hannah. Der Vater, ihre große Liebe Sawyer, hat sich aus dem Staub gemacht. Ihr erzkatholischer Vater toleriert bzw. ignoriert sie die meiste Zeit.

Wenigstens hat sie beste Freundin Shelby und in deren Bruder Aaron einen neuen, liebevollen Freund gefunden. Doch dann kehrt Sawyer zurück und stellt Reenas Leben erneut völlig auf den Kopf.

Meine ausführlichere Meinung

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive Reenas. Kapitelweise wird abgewechselt zwischen einem "Before" (Rückblick in ihre Vergangenheit) und ein "After" (Blick in die Gegenwart). Dies ist der Autorin gut gelungen, und so erfährt man Stück für Stück, wie Reena und Sawyer zusammen gefunden haben und sich nun wieder einander näher kommen. Der Schreibstil ist die große Stärke dieses Buches: Reena hat eine authentische Stimme, auch wenn mir persönlich zu oft Phrasen wie "..., is all" oder "..., is the truth" vorkamen. Einzig und allein deshalb und weil ich Shelby sowie Aaron und Soledad ganz nett fand, kriegt das Buch noch 2 1/2 Sterne von mir.

Ansonsten muss ich aber sagen, dass ich die Charaktere furchtbar fand. Allen voran Reena und Sawyer. Reena liebt Sawyer, schon immer, aber warum - außer, dass er gut aussieht - wird mir nicht klar. Sie verbiegt sich für ihn und nimmt alles hin. Dass sie damals erst 15 bzw. 16 war ist keine Entschuldigung. Denn oft denkt sie ja selbst, dass sie ihm endlich mal die Meinung sagen muss, tut es dann aber doch nicht. Reena verhält sich auch anderen gegenüber unter aller Kanone und verletzt sie. Ja, schon klar, sie hat viel durchgemacht, aber das gibt ihr nicht das Recht dazu.

Sawyer ist auch jemand, mit dem ich mich überhaupt anfreunden konnte. Ich kann nicht sehen, wie jemand ihm einen Bad-Boy-Charme zuschreiben kann. Er ist ein Wrack, manipulativ, nimmt Drogen, lügt und nutzt Leute aus - nein, kein Typ, den ich als Love Interest so akzeptieren kann. 

Und kaum ist Sawyer zurück, stellt ihn Reena mal zur Rede oder irgendwas? Nein, sie verfällt in alte Muster und richtet sich total nach ihm.

Auch die Handlung selbst ist eigentlich Geplänkel und es wird meiner Meinung nach zu sehr auf die Dramenkitschdrüse gedrückt.

Der Schluss hat mich dann auch nicht überzeugt, passt aber prima zum Rest des Buches. Absolute Vorhersehbarkeit und Kitschschmonzette mit zwei Hauptcharakteren, die mich zum Verzweifeln und teilweise zum Hassen brachten.

Fazit

Wer - anders als ich - sich sowohl mit Reena als auch Sawyer anfreunden kann und nicht deren teilweise abstrusen Handlungsweisen hinterfragt, wird an dem Buch sicherlich mehr Freude haben als ich. Aber sogar für eine Romanze waren mir die Charaktere und die Handlung einfach zu seicht und abstoßend. Schade, denn der Schreibstil und die Erzählweise haben mich eigentlich überzeugt.