Rezension

Huch - was für ein Buch!

Ich bin kein Serienkiller - Dan Wells

Ich bin kein Serienkiller
von Dan Wells

Bewertet mit 4.5 Sternen

Überraschend und anders. Von den ersten paar Seiten an versteht es Wells mich, den armen und unwissenden Leser, zu überrollen. Er erzählt von dem seltsamen Nebenjob des soziopathischen Protagonisten und berichtet eben von seiner Sicht der Dinge. Nicht nur der detaillierte aber trotzdem lockere Erzählstil lässt einen das Buch nur schwer zur Seite legen. Auch die spannende Geschichte, die in Ihrer Form außergewöhnlich ist und viele nicht zu erwartende Wendungen enthält, schlägt einen in seinen Bann. Und dann gibt es da natürlich noch den Bösewicht mit seiner eigenen, fast tragischen Geschichte die sich in der Mitte erahnen lässt und sich für mich am Schluss mit dem "Tiger" bestätigt.

Im Zusammenhang mit diesem Buch habe ich oft den Namen "Dexter" aus der gleichnamigen Fernsehserie gelesen. Ich fühle mich aber eher an einen jungen John Constantine erinnert, der mit seinem hellen Kopf und seiner Unfähigkeit Emotionen zu bewältigen, seinen Platz sucht. Im Gegensatz zu Dexter scheint mir John Cleaver sehr wohl eine emphatische Veranlagung zu haben - die aber durch sein Bewusstes verdrängt wird.

Trotz reichhaltigem Konsum vieler Horrorbücher wirft eben dieses Buch einen besonderen Schatten unter die Lampe, hinter der man am Abend dann doch lieber zweimal nachschaut, ob sich nichts "fremdes" darunter versteckt hat.

Dan Wells stellt mich vor das Problem, das ich keine Ahnung hab, ob ich das Buch jetzt eher ins "Horror", ins "Thriller" oder ins "Phantastisches" Regal einordnen soll. Ich stell es einfach zu den "Highlights"  … 4,5*.