Rezension

Humorig-kriminell-gut

3 Zimmer, Küche, Mord - Lotte Minck

3 Zimmer, Küche, Mord
von Lotte Minck

Bewertet mit 5 Sternen

Ihr Lebensabschnittsgefährte Patrick ist weg und Loretta ist sich sicher: Sie braucht einen Neuanfang mit neuer Wohnung, neuer Umgebung, aber mit ihren alten Freunden. Und vor allem ohne Tote und Verbrechen.

Schneller als geglaubt findet sie eine schnuckelige 3 Zimmerwohnung mit Balkon für sich unter Kater Baghira. Die Nachbarn scheinen auch nett zu sein. Aber schon nach einer Woche liegt der junge Mann aus dem Erdgeschoss, der doch bald umziehen wollte, tot im Garten. Und wer übernimmt den Fall: natürlich Kommissarin Astrid Küpper, das Patenkind von Lorettas Freund Erwin. Aber so sehr sich Loretta auch sträubt, sie kann sich aus den Ermittlungen nicht raushalten. Erst recht nicht, nachdem Harmony, die kleine Nachbarin von oben, Andeutungen zum Freund ihrer Mutter gemacht hat, die so gar nicht sein dürfen.

Und schon geht das Gerangel zwischen der Kommissarin, Loretta und Erwin wieder los.

 

Dies ist nun schon der 10. kriminellkomödiantische Fall, den ich zusammen mit Loretta Luchs lösen darf. Und ich bin wieder ganz begeistert. Es ist wie zurück zu Freunden kommen, wenn ich von Frank Kropka mit seiner Klümpchenbude, seiner Bärbel,

Ex-Polizist Erwin, seiner Doris, Diana und Okko von der Nordseeküste und von Jupp Zwo, Locke und Steiger, dem geriatrisch-infernalische Rentner-Trio lese. Alle habe ich seit vielen Büchern ins Herz geschlossen. Vor allem Frank mit seinem Ruhrpottdialekt bringt mich immer wieder zum Grinsen. Und bei dem Buffet, dass Doris auf die Beine stellt, läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen.

Aber ich lerne auch wieder neue Menschen kennen. Die neuen Nachbarn von Loretta: Harmony, von allen liebevoll Hammenie genannt, und ihre Mutter Jeanette Zwickel; ihren Freund und Arnold „Arnie“ Reitmüller, der als Lehrer an eine Grundschule versetzt wurde;

Horst und Mitzi Kabolek, die aus dem vorletzten Jahrhundert herausgefallen zu sein scheinen; die beiden Studentinnen aus dem Dachgeschoss Kerstin Dankow und Filiz Öztürk, IT-Spezialist Marcel Lembeck und Hermine Schiller, die ihre Rente mit Bio-Eier-Bekleben aufbessert. Auch ein Taubenvatter ist mit von der Partie. Von ihm habe ich einiges über die Taubenzucht gelernt.

Alle sind so farbig und ausdrucksstark gezeichnet, dass ich sofort einen bleibenden Eindruck von ihnen hatte.

Der Fall gestaltet sich sehr schwierig, weshalb Loretta auch fast nichts anderes übrig bleibt, als mal wieder einzugreifen. Ich hatte zwar bald einen Verdacht. Aber es hat dann doch bis kurz vor Schluss gedauert, bis er sich auch bestätigt hat. Ich fand diesen Fall mit allem, was damit zusammenhängt, einfach nur schlimm.

Für mich hat sich wieder mal bestätigt: In einer Ruhrpott-Krimödie ist Loretta die Allerbeste Ermittlerin, die ich mir denken kann.

 

Ein spannender, interessanter Fall, ausdrucksstarke Protagonisten und eine Prise Humor = allerbeste Unterhaltung. So macht Lesen Spaß.

Auch dieser Fall mit Loretta Luchs bekommt von mir die volle Punktzahl: 5 Sterne.