Rezension

Humoristische Höhen

Die Känguru Chroniken - Marc-Uwe Kling

Die Känguru Chroniken
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4 Sternen

Ein kiffendes, sprechendes und Nirvana hörendes Känguru, das einen einlädt, die Welt in den Sozialismus zu stürzen. Was sich hier sehr strange anhört gipfelt durch die sehr philosophischen Episoden, die eben dieses Känguru mit dem Ich-erzählenden Autor erlebt in phantastische, humoristische Höhen.

Vor 30 Jahren hätte man es vermutlich ein "Witzbuch" geschumpfen oder vielleicht auch geschimpft. Heute ist es das Abbild eines sehr feinen, sich entwickelnden Humors. Alle niedergeschriebenen Erlebnisse, die sich zum einen in der gemeinsamen Wohnung der beiden "Helden", zum anderen in der Metropole Berlin abspielen, sind gespickt von subtile Gedanken, die sich um das Realitätserleben und dessen Reflektion drehen. Durch die innere Lethargie des Autors und den hyperaktiven Charakter des Kängurus entwickeln sich großartige Szenen und Dialoge.

Man möchte die ganze Zeit sagen: "Willkommen in meiner Welt." Man wusste ja schon immer irgendwie, dass das Leben in Kreuzberg, das zum Schluss auch noch durch die Figur des "Pinguins" als neuer Nachbar bereichert wird, einer spezielleren Betrachtung bedarf.

Wieder einmal nichts für Freunde des Humors eines Barth oder einer Köster. Und wieder einmal ist das auch gut so.