Rezension

Humorvoll, schräg, bayerisch

Winterkartoffelknödel - Rita Falk

Winterkartoffelknödel
von Rita Falk

Bewertet mit 4.5 Sternen

Franz Eberhofer ist Polizist in seinem Heimatort Niederkaltenkirchen, dorthin wurde er aus München strafversetzt. Er wohnt bei der Oma, wie auch sein Papa. Die Oma hört schlecht, dafür kocht sie bayerisch gut und deftig, außerdem liebt sie Sonderangebote aller Art. Zum Leidwesen vom Franz hört der Papa ständig lautstark die Beatles und genehmigt sich ab und zu einen Joint. Hin und wieder schaut der Leopold, der Bruder vom Franz und Papas Liebling vorbei. Franz liebt seinen Hund Ludwig, die Leberkässemmeln von Metzger Simmerl, abends das Bier beim Wolfi und die Susi aus dem Rathaus. Da passieren der Familie Neuhofer einige merkwürdige Unglücksfälle. Vater Neuhofer stirbt an einem Stromschlag, daraufhin wird Mutter Neuhofer erhängt im Wald aufgefunden.  Ein Sohn wird von einem Container erschlagen, der andere hat einen Motoradunfall. Als Franz noch ein paar dubiose Dinge über den Verkauf des Neuhoferhauses erfährt, ist er überzeugt, dass es sich um Mordfälle handelt. Doch ihm wird nicht geglaubt und so ermittelt er mit dem Privatdetektiv Rudi Birkenberger, seinem Ex-Kollegen aus München auf eigene Faust.

Dies ist ein Krimi der anderen Art, sehr humorvoll, sehr bayerisch und ein wenig schräg. Die Dorfgemeinschaft und die Familie vom Franz werden sehr ausführlich und ein wenig überspitzt beschrieben, die Ermittlungen laufen eigentlich nebenher. Aber genau das macht meiner Meinung nach die Geschichte aus. Rita Falk schreibt in einer etwas eigenwilligen Sprache, durch die humorvolle Passagen besonders betont werden. Das Buch ist dennoch flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin.

Mir hat dieser Auftakt der Eberhofer-Serie gut gefallen und ich freue mich auf weitere heitere, spannende und unterhaltsame Stunden in Niederkaltenkirchen.