Rezension

humorvolle Apocalypse zum Zweiten

Mercury Rises - Robert Kroese

Mercury Rises
von Robert Kroese

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf der einen Seite die Engel-Bürokratie, auf der anderen Seite die Quantenphysik - zusammen ergibt das wieder einen humorvollen Band, in dem nach den Ereignissen in Mercury Falls nun aufgeräumt werden muss.

Gleich vorweg: ganz so überzeugt wie der erste Band, Mercury Falls, hat mich der zweite nicht. Was vielleicht daran lag, dass die Hauptidee dieses Bandes, die auch mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisstreben zu tun hat, überdeckt wird von mehreren anderen Erzählsträngen: Zum einen werden die Überbleibsel der verhinderten Apokalypse des ersten Bandes bearbeitet (kein Zeitsprung, sondern zeitnahe Weiterentwicklung der Ereignisse, die sehr schön die übernatürlichen Vorkommnisse des ersten Bandes mit der ermittlungstechnischen Arbeit der realen Welt verknüpfen. Zum anderen wird dem Erzählstrang um den Chronisten der Ereignisse ein deutlich größeres Gewicht als im ersten Band gegeben. Die bekannten Protagonisten aus Himmel und Hölle treten wieder auf - alte Animositäten werden wieder aufgewärmt, mehrfacher Seitenwechsel mancher dabei nicht ausgeschlossen.

Manche Erzählbilder dieser fantasievollen Science Fiction weckten bei mir Erinnerungen an Star Trek Folgen - vielleicht auch, weil es streckenweise sehr naturwissenschaftlich zuging. Andererseits wird auch deutlich, dass Robert Kroese in den biblischen Geschichten gut bewandert ist.

Das Ende ist im Prinzip offen - was natürlich das Weiterlesen im dritten Band, Mercury Rests, unterstützt.

Klare Empfehlung für alle, die für einen humorvollen Genremix aus Fantasy und Science Fiction vor biblischem Hintergrund offen sind.