Humorvolle Geschichte mit einem heiklen Thema
Bewertet mit 4 Sternen
Marie Overbeck ist eine Frau Mitte fünfzig. Jahrelang hat sie ihrem Mann bei seinem beruflichen Werdegang zur Seite gestanden und die beiden Kinder großgezogen. Die sind nun aus dem Haus und Marie hat jetzt mehr Freizeit, die es auszufüllen gilt. Während sie Pläne für alle möglichen Tätigkeiten aufstellt, trifft sie auf den 5-jährigen Kevin, der mit seiner schwangeren Mutter und seinen beiden Geschwistern in sehr chaotischen Verhältnissen lebt. Marie steigert sich immer mehr in ein soziales Engagement hinein.
Ursula Schröder greift hier ein heikles Thema auf und verpackt es in eine humorvolle Geschichte. Manch einer fragt sich, wie man sich nur für fremde Menschen so aufopfern kann. Das Umfeld der Familie Nowakowski läßt sehr zu wünschen übrig. Aber wenn Kinder betroffen sind, ist das Mitgefühl eben noch größer. Darum kann ich auch Maries Verhalten nachvollziehen. Sie ist eben ein sehr hilfsbereiter Mensch und kann sich ihren Gefühlen nicht entziehen. Dazu kommt noch, dass ihr Mann beruflich einschneidende Veränderungen plant die sie auch betreffen. Dadurch steckt sie emotional in einem ziemlichen Zwiespalt.
Durch den flüssigen Schreibstil macht das Lesen des Buches großen Spaß, und das Cover hat mir beim Schein meiner Leselampe, durch die schön aufeinander abgestimmten, schimmernden Farben, immer am besten gefallen.