Rezension

Humorvolle Geschichte mit schwächerem Ende

Dead Romantics -

Dead Romantics
von Ashley Poston

Bewertet mit 4 Sternen

„Dead Romantics“ von Ashley Poston hat mich direkt gereizt, weil ich es interessant fand, wie eine Liebesgeschichte mit einem Geist funktionieren soll. Außerdem hatte mich der Klapptext ein wenig an den Film Solange du da bist erinnert, da auch eine Art Romanze zwischen einem Geist und einer Person, wenn in dem Fall einem Mann, entstanden ist. Da mich der Film gut unterhalten hatte, und die Leseprobe sehr unterhaltsam anfingen, war ich sehr gespannt.

Das erste Zusammentreffen zwischen Florence und Benji fand ich sehr unterhaltsam. Sie trifft als Ghostwriterin der erfolgreichen Autorin Ann Nichols auf ihn, ihrem neuen Lektor. Sie versucht für das letzte Buch mehr Zeit zu bekommen, da sie seit einem Jahr kein Wort mehr geschrieben hat, denn nach einer schweren Trennung glaubt sie nicht mehr an die Liebe. Doch Ben bleibt hart und gewährt ihr den Aufschub nicht. Kurz darauf stirbt Flos Vater und sie reist zu ihrer Familie in ihre kleine Heimatstadt, wo sie zehn Jahre nicht mehr war, denn sie und ihr Vater teilen eine Gabe: Sie sehen Geister. Als plötzlich auch Ben bei ihr auftaucht, der plötzlich ebenfalls ein Geist ist und dennoch nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat, ist das Chaos perfekt.

Schnell war klar, dass Ben und Flo eine gewisse Chemie haben, da beide den selben Humor hatten, was mir sehr gut gefallen hat. Ich fand es durchaus sehr erfrischend, dass sie ihn zwar attraktiv fand, aber ihn nicht direkt die ganze Zeit ausziehen wollte, wie es in so vielen Büchern leider Gesetz ist. Im ersten Drittel kam Ben aber vergleichsweise wenig vor, da erst einmal erklärt wurde wieso Flo zehn Jahre nicht mehr Zuhause war, wieso sie ein Jahr nicht mehr geschrieben hatte und all sowas. Daher hat es ein wenig gedauert wirklich Spannung reinzubringen, aber ich fand das völlig okay, da die Story dennoch unterhaltsam war und trotz allem nicht langweilig wurde, auch wenn ich mit der Familie erst zum Ende hin warm wurde. Das liegt daran, dass sie Flo nie wirklich involviert haben. Sie haben sie wie eine Außenseiterin behandelt, als ob sie nicht dazu gehört. Bei der Testamentseröffnung haben sie sie ausgeschlossen usw. Das fand ich völlig daneben. Ja, sie war zehn Jahre nicht in der Heimat, aber gerade zum Vater hatte sie ein sehr gutes Verhältnis und es war völlig daneben, sie so zu behandeln. Ich habe das auch nicht verstanden und es gab auch keine wirkliche Erklärung dafür. Ich fand es toll, wie in dem Buch mit dem Tod umgegangen wurde. Sicherlich ist es ein ernsteres Thema, aber es wurde hier humorvoll eingebunden, gerade durch die Wünsche des Vaters, die zu seiner Art einfach gepasst haben. Ich denke, wenn man ein Bestattungsinstitut führt, dann bekommen die Personen auch einfach einen anderen Blick. Daher wurde das Buch auch nie zu ernst, auch wenn es durchaus seine Momente hatte, wo es durchaus trauriger und ernster wurde.

Von dem letzten Drittel bin ich ein wenig enttäuscht. Es gab Momente für mich, die einfach nicht passten, wie zum Beispiel, als Flo sich morgens zur Trauerfeier fertig macht und sich mit Ben irgendwelchen Sexfantasien hingibt. Ich meine das passt nicht… Zudem haben mir einfach noch Sachen gefehlt wie mit Lees Buch, weil das so groß thematisiert wurde und alles, aber da kam dann auch nichts wirklich, ebenso wie da paar Dinge am Ende einfach nicht sein mussten, wie ein bestimmtes Paar. Es gab sicherlich auch in diesem Teil seine tollen und unterhaltsamen Momente, aber es hat doch einen faden Beigeschmack hinterlassen, nachdem das Buch doch recht stark begonnen hatte. Zudem kommt, dass doch einige Fehler enthalten waren. In einem Kapitel war bei dem Wort sie immer wieder ein r zu viel, dass immer sier stand. Das hätte den Lektoren doch auffallen müssen. Sowas stört mich dann auch beim Lesen enorm. Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen, aber da es zum Ende hin doch ziemlich geschwächelt hat und es einige Fehler gab, werden es am Ende vier Sterne.