Rezension

Humorvolle Mutter-Tochter-Geschichte

Das Glück kurz hinter Graceland - Kim Wright

Das Glück kurz hinter Graceland
von Kim Wright

Cory Ainsworth ist eine Blues-Sängerin, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben kämpft. Eines Tages entdeckt sie im Schuppen ihrer Eltern einen Original-Blawhawk, das Fahrzeug, in dem Elvis Presley selbst gefahren sein soll. Für Cory ist das der Beweis, dass Elvis ihr Vater sein muss. Kurzerhand schnappt sie sich das Auto und fährt die Route ab, die ihre Mutter Honey vor 37 Jahren genommen hat, als sie nach einem Jahr als Backgroundroudsängerin von Elvis Memphis überstürzt und schwanger verlässt.

Kim Wright nimmt uns mit auf eine humorvolle unterhaltsame Reise einer Frau auf der Suche nach ihrer Identität und der Vergangenheit ihrer Mutter. Cory gefällt mir persönlich als Charakter sehr gut. Sie ist humorvoll, authentisch, mutig und auch ein wenig verrückt. Auf der anderen Seite versteht man sie sehr gut. Ihre Mutter hat ihr nie die Identität ihres biologischen Vaters verraten und auch nie Geschichten über die Zeit mit Elvis erzählt. Diese Vergangenheit offenbart sich im zweiten Erzählstrang, der aus der Perspektive von Cory's Mutter Honey die Ereignisse kurz vor dem Tod von Elvis nochmal Revue passieren lässt. Es sind durchaus spannende Einblicke hinter die Türen von Graceland, wenn auch mir als Leser klar ist, dass die Autorin sich hier sicherlich nur fiktiver Ereignisse bedient und diese mit echten historischen Tatsachen verwebt. Dennoch gelingt ihr ein unterhaltsamer Spagat zwischen Fiktion und einer berührenden Mutter-Tochter-Geschichte. Ich hätte mir zwar persönlich ein wenig mehr Tempo für die Geschichte gewünscht, aber ich konnte mich auch gut auf die ruhigen Töne im Erzählstil der Autorin einstellen.

Mein Fazit: Sicherlich kein überragender literarischer Hit, aber eine leichte unterhaltsame Lektüre für den Sommer.