Rezension

Humorvoller Cosy Crime mit tollem Setting

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch -

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch
von Tiffany Crockham

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ägypten 1920er Jahre: Patricia Peacock erfährt, dass sie ihren Vater beerbt, den sie seit Jahren nicht gesehen hat. Neben dem Vermögen, u. a. ein Haus in Kairo, erbt sie eine Grabungslizenz im Tal der Könige und den Hund, Sir Tiny. Allerdings ist das Erbe an eine Bedingung gebunden, die Patricia erst einmal erfüllen muss und wofür sie sich die Hilfe eines Privatdetektives sichert. Ob John Maddox die beste Wahl ist, ist allerdings zweifelhaft. Und nicht nur Sir Tiny wartet mit einer Überraschung auf.

Ich lese gerne einmal einen Cosy Crime, wozu dieser Roman zweifellos zählt, und Ort und Zeit faszinieren mich sowieso. Howard Carter hat nicht lange vorher das Grab Tutanchamuns gefunden, Lord Carnarvon ist erst kürzlich gestorben, der Fluch des Pharao in aller Mund, und so wird auch Patricia schnell vor letzterem gewarnt. Und natürlich nimmt die Autorin den Leser auch mit ins Tal der Könige und in ein antikes Grab.

Patricia hat es nicht leicht in diesem Roman, nicht nur, dass das Hauspersonal ihres Vaters seine eigenen Vorstellungen hat, nein, auch ihre bisherige Arbeitgeberin entlässt sie nicht einfach so aus ihren Diensten. Dazu noch der Privatdetektiv, der offenbar andere Ambitionen hat, als sich um seinen Auftrag zu kümmern – und dann ist da auch noch das Korsett, das immer störender ist, von dem sich Patricia aber nicht trennen mag. Ein besonderes Highlight ist Sir Tiny, über den ich hier aber nichts verraten möchte – lasst euch überraschen.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er ist eine perfekte Mischung aus Humor und Kriminalfall, so wie ich Cosy Crime mag. Blutig wird es dabei kaum, aber manchmal ein bisschen frivol. Das Rätsel, das Patricia zu lösen hat, wird am Ende nachvollziehbar aufgelöst, natürlich erst nach einem sehr turbulenten Showdown.

Die Charaktere gefallen mir durch die Bank gut, Patricia mochte ich schnell, sie ist zwar etwas stur, aber auch patent und selbstbewusst. Auch John mochte ich schnell, auch wenn er ziemlich chaotisch und ein Frauenheld ist. Gut gefallen hat mir auch das Hauspersonal, das Patricia quasi mitgeerbt hat. Manche Charaktere sind herrlich skurril gezeichnet (die Lady, der Anwalt). Ich freue mich, einige davon in weiteren Bänden wiederzutreffen.

Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt, liebe das Setting und mag die Charaktere. Besonders gut gefällt mir der Humor des Romans, ich habe viel geschmunzelt und gekichert. So kann ich diesen Roman allen Cosy Crime-Fans an Herz legen und freue mich auf den nächsten Band. 4,5 Sterne,.