Rezension

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Humorvoller Kinderkrimi

Klausmüller - Pebby Art

Klausmüller
von Pebby Art

Bewertet mit 5 Sternen

„...Sie sind der beste Esel, den ich kenne. Aber sagen Sie: Warum können Sie eigentlich reden?...“

 

Die zwölfjährige Klara ist erneut mit ihren Eltern in den Ferien bei Großtante Agnes. Heute sind Klara und Joey mit ihren Pferden unterwegs. Ihnen folgt der Stoffesel Klausmüller, der seit dem vergangenen Jahr lebendig geworden ist. Im Wald treffen sie auf Frau Greismann. Die alte Dame hat sich verlaufen. Die Kinder begleiten sie nach Hause. Dort stellt sich heraus, dass Frau Greismann von Trickbetrügern hereingelegt wurde.

Auch der zweite Teil mit Klausmüller liest sich spannend. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Das liegt zum ersten an den vielen ungewöhnlichen Einfällen der Autorin, zum zweiten an dem Realitätsbezug der Geschichte und nicht zuletzt am humorvollen Schriftstil.

Zu Beginn des Buches gibt es eine kurze und prägnante Übersicht über das Geschehen in ersten Teil. Während Klausmüller an manchen Stellen nichts als Dummheiten im Kopf hat, verfügt er bei Bedarf über eine scharfe Beobachtungsgabe. Deutlich wird der Unterschied zwischen Klara und dem 14jährigen Joey herausgearbeitet. Das betrifft nicht nur die häuslichen Verhältnisse, sondern auch das Verhalten. Während Joey den Fall allein lösen möchte, verlangt Klara die Einschaltung der Polizei. Dadurch entsteht mancher Konflikt zwischen den Kindern. Außerdem wird vermittelt, dass Geld und Gut nicht das Wichtigste sein müssen. Von den gestohlenen Dingen vermisst die alte Frau am meisten ihr Herzmedaillon. Es ist ein Familienerbstück und sollte an die Enkeltochter weitergereicht werden.

Der Schriftstil wechselt zwischen humorvoll und ernst. Leises Lächeln und lautes Lachen gehören beim Lesen des Buches dazu. Und dann gibt es Stellen, die lassen mich als Leser still werden. Dazu gehört die Verzweiflung von Frau Greismann, die sich sonst nicht unterbuttern lässt. Auch Klausmüller darf in diesem Teil zeigen, dass er zu tiefem Gefühl fähig ist. Eigenwillige Wortkreationen gehören zu den besonderen Stilelementen des Buches. „...Kampfoma...“ und „...ekelige Lippen-Berührungs-Aktionen...“ sind nur zwei Beispiele. Die Sprache ist kindgerecht.

Wunderschöne passende Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Das obige Zitat beschließt das Buch. Was es mit der Aussage auf sich hat, dazu sollte man sie Geschichte lesen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu beigetragen haben die überraschenden Aktionen von Klausmüller und das Verhalten von Oma Greismann, das besondere Akzente gesetzt hat.