Rezension

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Humorvoller Roman über einen Messias wider Willen

Und Gott sprach: Es werde Jonas - Sebastian Niedlich

Und Gott sprach: Es werde Jonas
von Sebastian Niedlich

Bewertet mit 4 Sternen

Das Leben von Jonas endet nicht gerade auf seinem Höhepunkt - als seriöser Autor leidlich erfolgreich, schreibt er notgedrungen Frauenromane unter Pseudonym, seine Freundin hat genug von ihm und zieht zu seiner Mutter, sein Auto ist Schrott. Da wird er während eines Gewitters von einer herabfallenden Kirchturmspitze erschlagen. Zum Glück braucht Gott einen neuen Messias und so wacht Jonas wenig später im Leichenschauhaus unversehrt wieder auf. Seine Wiederauferstehung löst nicht nur einen gewaltigen Medienrummel aus, sondern stellt Jonas auch vor eine große Herausforderung, denn dieser kann sich mit seiner neuen Aufgabe so gar nicht anfreunden....
In seinem Roman zeichnet Sebastian Niedlich ein Gottesbild der etwas anderen Art - hier wird geflucht, geschimpft und beleidigt - Gott als Erzähler geht mit der Menschheit hart ins Gericht. Ähnlich bissig macht sich Niedlich über die Medien, die Kirche und nervige Nachbarn lustig. Dies ist über weite Strecken des Romans höchst unterhaltsam, leider lässt er seine Hauptfigur Jonas den Weg des geringsten Widerstands wählen, statt sich als Messias auszuprobieren, verwendet dieser jegliche Energie darauf, sich der Situation zu entziehen, wodurch die Geschichte weniger erfrischend und vorhersehbar wird.
Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der mit seinen originellen und teilweise skurrillen Figuren jede Menge Raum für witzige Situation bietet, sein Potential gegen Ende jedoch nicht völlig ausschöpft. Dies tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch.