Rezension

Humorvolles Kinderbuch mit skurrilen Charakteren und einer ebensolchen Geschichte

Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer - A. L. Kennedy

Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer
von A. L. Kennedy

Bewertet mit 4 Sternen

In Pandrumdroochit taucht ein sonderbarer Mann auf, Dr. P'Krall der alles Ungewöhnliche ausmerzen möchte. Onkel Stan, Dan und die Lamas sind dabei nicht die einzigen, die dem – angeblichen – Doktor ins Auge fallen, und so füllt sich dessen Institut für Hochsicherheit und Heilung von Ungewöhnlichkeit schnell.

Doch es gibt Hoffnung, denn weder Onkel Stan noch seine Tiere lassen sich das gefallen.

Schon das Cover ist entzückend und macht Lust auf mehr. Dazu kommt, dass mir die britische Autorin Hoffnung auf viel Skurriles und Humorvolles machte – ich liebe britischen Humor. Die Geschichte ist auch ziemlich abgefahren, die Lamas, die sprechen können und ihre Eigenarten haben, Dan der Dachs, der wie ein Mensch agiert und Onkel Stan, der schon optisch zeigt, dass er viel Spaß haben kann. Dazu ein Antagonist, der sehr böse, aber auch sehr eigenartig ist. Die herrlichen Zeichnungen tragen das ihre dazu bei, dass man sich amüsiert, auch als Erwachsener, denn der Roman ist immerhin für Kinder gedacht.

Trotzdem konnte er mich nicht so richtig packen. Es kam zwar Spannung auf, aber teilweise war es mir etwas zu langatmig. Am liebsten mag ich die Lamas, der ängstliche Bert, die schöne Ginalollobrigida und Carlos und Jennifer die sich immer streiten, mit ihnen hatte ich viel Spaß. Dan und Stan sind mir tatsächlich ein bisschen zu langweilig geraten, die beiden, die immerhin im Titel vorkommen, und die Protagonisten sein sollten, bleiben in meinen Augen eher blass.

Der Antagonist dagegen ist gut gelungen, seine ständigen Versuche, Ungewöhnliches zu finden (wobei in seinen Augen so ziemlich alles ungewöhnlich ist), die Art, wie er es ausmerzen will, und auch, wie er alle in seine Hände bekommt (bis auf unsere Helden natürlich – und noch ein paar wenige andere), ist ganz schön böse und gibt dem Roman unterm Strich einiges an schwarzem Humor (aber durchaus kindgerecht, wenn es auch wohl nicht für jedes Kind geeignet ist). Und auch die Versuche, den Antagonisten von seinem Tun abzuhalten, sind witzig, wobei sich auch hier die Lamas in meinen Augen besonders hervortun.

Unterm Strich hatte ich wohl zu viel erwartet, so dass mich der Roman ein bisschen enttäuscht und nicht so gut unterhalten hat, wie erwartet. Schlecht ist er dennoch nicht, und wird vielen Freude bereiten, die es gerne humorvoll und skurril mögen. Ich vergebe daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung.