Rezension

Humorvolles, sommerliches Ferien-Abenteuer und eine süße Geschichte über Naturverbundenheit & Freundschaft m. zauberhaften sw Illustrationen

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche - Lydia Ruwe

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche
von Lydia Ruwe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Endlich Ferien! Juna freut sich schon riesig auf die unbeschwerte Zeit.

Doch zu ihrer Überraschung krempelt die Begegnung mit Irmelina alles um.

Irmelina Geisterkind ist ein Geisterwesen und nur so groß wie ein Marmeladenglas. Wie alle Naturgeister schützt und pflegt sie die Natur und bewahrt vor Schäden.

Und da sie gerade ihren zehnten Geburtstag gefeiert hat, ist Irmi frisch gebackene Besitzerin eines eigenen Geisterreiches. Leider ist dieses stinklangweilig und statt sich um die alte Dorfeiche und deren Käfer, Rinde usw. zu kümmern, stromert Irmelina lieber mit Juna durch die Felder - immer auf der Suche nach dem großen Abenteuer.

Ob das gut geht? 

 

Altersempfehlung: 

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder zum Selberlesen für geübte Leser etwa ab 8 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz)

 

lllustrationen:

Zauberhafte schwarz-weiß Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung sehr gut und lassen das Gelesene lebendig werden. Alle paar Doppelseiten findet sich eine kleinere bis halbseitige Zeichnung, zudem beginnt jedes neue Kapitel mit einer Illustration der alten Eiche und immer wieder tanzen Blätter über die Seiten (u.a. neben den Zeitenzahlen).

Der Zeichenstil gefällt sehr und die Figuren wirken sympathisch und dynamisch. Mimik und Gestik sind sehr gut gelungen und auch die sommerliche Atmosphäre kommt sehr gut zur Geltung. Das ganzseitige Sommergewitter und die erste Begegnung von Irmi und Juna am See spiegelt die Handlung so wieder, dass der Leser mitten im Geschehen ist.

 

Mein Eindruck:

Dank des humorvollen und lockeren Schreibstils liest sich die Geschichte - trotz einiger Längen - unterhaltsam und regt zum Nachdenken an.

Irmelina hat lange auf ihren großen Tag hingefiebert und ist zunächst maßlos enttäuscht, das ausgerechnet sie sich um die olle Dorfeiche kümmern soll. Ihr Bruder hat es wesentlich besser getroffen. Dem ersten Eindruck nach und auch dem Empfinden ihrer Eltern ist Irmi nicht das tüchtigste und verlässlichste Geisterkind. Wie befürchtet macht Irmi alles andere als sich um die Eiche zu kümmern. Und obwohl es streng verboten ist, sein Geisterreich ohne Erlaubnis zu verlassen, stromert sie lieber durch die Gegend und trifft dabei auf die neunjährige Juna - ihrerseits auch ein wenig auf der Flucht -.

Die Charaktere sind sympathisch und die Entwicklung der Freundschaft zwischen Irmi und Juna ist spannend und realistisch geschildert. 

Zudem wachsen beide mutig über sich hinaus und machen sich für den Schutz der Natur stark. Leider zieht sich dieser Prozess zu sehr und streckenweise wirkt die Handlung blass und zäh. Das Ende kommt dafür sehr plötzlich.

Abschließend gibt es einen kleinen Ausflug in die Baumkunde und eine Anleitung für Seed-Bombs, die wir direkt ausprobiert haben. Kinderleicht umzusetzen und die Ergebnisse lassen sich hoffentlich bald im Blumenbeet sehen.

 

Fazit:

Ein fantasievolles Abenteuer mit einigen Längen, aber lehrreich dank kleinem Exkurs in die Natur und den Schutz selbiger. 

Die sympathischen Charaktere wachsen schnell ans Herz und die zauberhaften Illustrationen greifen die Handlung sehr gut auf.

Ein fantasisches Lesevergnügen (eher für Mädchen) und für mehr Achtsamkeit in der Natur!

 

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Rezensiertes Buch: "Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche" aus dem Jahr 2020