Rezension

I scream, you scream, we all scream for ice cream

Mein Stück vom Himmel
von Robin Gold

Bewertet mit 4 Sternen

Aus dem Fernsehen kennt man sie inzwischen gut - Reality-Sendungen, in denen Wettbewerbe um eine Menge Geld ausgetragen werden. Und genau um eine solche Show geht es in dem Roman. Fünf Hobby-Eiscrememacher wollen mit ihrer Eiskreation die von einer Eisfirma ausgelobten zwei Millionen Dollar gewinnen und stellen sich einer im Fernsehen übertragenen mehrtägigen Challenge rund ums Thema Eis. Unter ihnen sind Clover und Cal, die das Preisgeld beide dringend benötigen - sie, weil sie pleite und verschuldet ist; er, um eine lebenswichtige medizinische Behandlung seiner Tochter bezahlen zu können. Obwohl Rivalen, verlieben sie sich ineinander und stehen vor dem Dilemma, den Geliebten auszubooten. Ob sie das im Wettbewerb beeinflusst?

 

Dies ist nach „Die Liste der vergessenen Wüsche“ der zweite Roman der Autorin. Das großformatige Paperback-Buch ist leicht zu handeln (wenngleich, wie bei dem Format nicht unüblich, sich Knicke im Buchrücken nicht vermeiden lassen). Der Aufbau des Buches folgt chronologisch der Vorgeschichte des Eiswettbewerbs, sodann kalendarisch seinen zehn Etappen, um am Ende im Epilog noch einen kurzen Ausblick auf späteres Geschehen zu geben. Eine nette Idee ist es, noch einige Eisrezepte anzuhängen, die zum Nachmachen animieren.

Die Geschichte lässt sich einfach und zügig lesen und ist unkompliziert. Soweit sie auf der Showbühne spielt, hat man fast den Eindruck, selbst Zuschauer zu sein, so anschaulich ist alles dargestellt. Begrüßt habe ich, dass dann nicht sämtliche einzelnen Challenges ausführlich geschildert werden, sondern die eine oder andere in Kurzform wiedergegeben wird. So wird eine gewisse Langatmigkeit vermieden. Eine schöne Abwechslung kommt noch dadurch ins Spiel, dass Intrigen gesponnen werden, die für den Leser recht bald zu erahnen sind, nicht aber für Clover und Cal. Meine anfängliche Befürchtung, die doch recht vielen Romanfiguren (Wettbewerbsteilnehmer nebst Begleitern sowie eine ganze Crew von Filmleuten) lassen sich nicht gut auseinanderhalten, hat sich nicht bestätigt. Vor allem will das Buch unterhalten und das ist gelungen. Daher ist es verzeihlich, wenn einige Geschehnisse etwas kitschig und realitätsfern sind (vor allem die rasche Romanze der beiden Hauptfiguren, die trotz der stressigen Wettbewerbssituation jede Menge Zeit für amouröse Dinge haben).

 

Ein gut unterhaltender Roman, nicht nur für Eisliebhaber.