Ich bin begeistert
Bewertet mit 5 Sternen
Die Totenbändiger - Band 1: Unheilige Zeiten von Nadine Erdmann, erschienen im Greenlight Press Verlag am 31. Oktober 2019
London ist nachts eine Geisterstadt und das meine ich wörtlich. Die Bewohner verschanzen sich hinter Zäunen aus Eisen in ihren Häusern mit Fenster deren Rahmen aus Eisen sind damit keines des lichtscheuen Gesindels bei ihnen eindringen kann. Alle 13 Jahre kommt es zu einem Unheiligen Jahr, in dem die Geister besonders aktiv sind. Die Geister werden von besonderen Menschen in Schach gehalten die man Totenbändiger nennt. Sie können mit ihren mentalen Fähigkeiten Geister bezwingen. Da sie Lebensenergie entziehen können, werden sie von den unbegabten Menschen ausgegrenzt und sind eigentlich sogar der Willkür von ihnen ausgesetzt. Vor 13 Jahren fand man ein Totenbändigerkind innerhalb eines großen Tatorts mit vielen Leichen. Dieses Kind wurde bei der Familie Hunt aufgezogen und gehört mit seinen Geschwistern zu den ersten Totenbändigern, die eine gewöhnliche Schule besuchen dürfen. Ihre älteren Geschwister versuchen in diesem Unheiligen Jahr Londons Straßen als Spuk Squad sicher zu machen.
Nadine Erdmann ist es gelungen mich in ein gruseliges London zu entführen indem man die Angst vor Geistern und den Totenbändigern fühlt. In zwei Erzählsträngen wird die Geschichte der älteren Hunt Kinder die schon als Polizisten arbeiten erzählt und den Jüngeren, die gerade das erste Mal eine öffentliche Schule besuchen. Dann gibt es noch einen weiteren Erzählstrang bei der wir eine zwielichtige Person begleiten. Die Geschichte ist im Vergleich zu den sonstigen Büchern der Autorin relativ kurz, eher so ein Kennenlernen der Hauptfiguren.
Gewohnt flüssig geschrieben bewegen wir uns in einer undefinierten Zeit und man lässt uns noch im Unklaren wie das alles zustande gekommen ist. Wer die Cyberworld Romane mochte, bekommt ihr die Spielsequenzen die aber auch tödlich enden können.