Rezension

Ich bin Dora Maar, sage ich.

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe -

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
von Bettina Storks

Bewertet mit 4 Sternen

Henriette Theodora Markovitch, eine faszinierende und unterschätzte Frauenfigur des 20. Jahrhunderts lässt uns, durch die Feder von Bettina Storks, an ihrem Leben teilhaben. Wie aus dem Nachwort zu erkennen ist, hat die Autorin minutiös recherchiert und gibt dem/der LeserIn ein beeindruckendes Porträt eines schillernden und doch schmerzhaften Lebens an der Seite eines der größten Genies unserer Zeit: Pablo Picasso. Dabei begegnet uns nur wenig Fiktion und der Grossteil des Geschriebenen hat so (oder ähnlich) stattgefunden. 
Pablo Picasso ist heutzutage jedem ein Begriff. Aber haben Sie schon von Dora Maar gehört? Diese wächst als Tochter von Julie und Josip Markovitch in gespannten familiären Verhältnissen auf, denn die Ehe der Eltern ist durchzogen von Spannungen und Streit. Hinzu kommt, dass Doras Zimmer sich hinter einer Glaswand befindet, was schon sehr verstörend ist und sicher ihres zur Verfassung der jungen Frau beigetragen hat. Trotz dem wird aus ihr eine neugierige, intelligente und lebenshungrige Person, die künstlerische Begabung aufweist. Ihr Vater Josip setzt sich gegen die Mutter durch und fördert seine Tochter in allen Belangen. Und schon bald macht Dora sich durch ihre Fotografien einen Namen in der Pariser Bohème. Dass sie da irgendwann einmal dem grossgefeierten Picasso begegnet, scheint unausweichlich. Doch Dora ist erst gar nicht erpicht darauf, den Maler kennen zu lernen und hebt sich so besonders von seinen VerehrerInnen ab. Doch bald kann sie seinem Sog nicht widerstehen und stürzt sich in ein Leben mit einem Mann, der nur seine Kunst und sich respektiert... .

Eine dramatische Liebesgeschichte und eine Hommage an alle Frauen, die hinter den großen Künstlern standen und es teilweise erst möglich machten, dass diese großartige Kunstwerke schufen.