Rezension

Ich bin enttäuscht - leider extrem langweilig

Später
von Stephen King

Bewertet mit 1 Sternen

Jamie Conklin hat eine Gabe: er kann tote Menschen sehen und wenn er ihnen Fragen stellt, müssen sie wahrheitsgemäß antworten. Er konnte das schon immer, aber ihm war lange nicht klar, dass diese Menschen wirklich tot sind – für ihn sehen alle gleich aus, zumindest solange es kein gewaltsamer Tod war. Seine Mutter schärft ihm ein unter gar keinen Umständen anderen von seiner Gabe zu erzählen. Dann ist es aber sie, die ihrer Freundin davon erzählt, um sie beide aus wirtschaftlicher Not zu retten. Diese Tat hat Konsequenzen, die Jamie noch Jahre verfolgen werden.

Dieses Buch ist nicht mein erster Stephen King, aber der erste seit vielen Jahren. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt eines seiner Werke gelesen habe, aber das ist bestimmt über 10 Jahre her. Nun, ich habe den Klappentext gelesen und musste sofort an „The Sixth Sense“ denken und war überzeugt: das Buch kann nur gut sein. Mini-Spoiler: war es nicht.

Es tut mir echt so leid das zu sagen – oder besser gesagt, zu schreiben – aber ich fand das Buch unbeschreiblich langweilig. Es dauert bis ungefähr zur Hälfte bevor etwas annähernd Gruseliges passiert. Man könnte meinen: jetzt nimmt die Handlung Fahrt auf! Mini-Spoiler 2: tut sie nicht.

Die Grundidee fand ich super, ich liebe „The Sixth Sense“ und erwartete eine ähnlich faszinierende, spannende, gruselige und berührende Geschichte, aber die Handlung plätscherte einfach so dahin. Es ist so gut wie gar nichts passiert. Es kam keine Spannung auf und die eigentlich super Grundidee wurde immer weiter verwässert. 

Ich habe mehrfach zwischendrin nachgeschaut, ob wirklich „Stephen King“ auf dem Buchrücken steht – tut es. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Ich habe mich so gelangweilt! Normalerweise macht mir King Angst, Carrie, Christine, Der Nebel – ich hatte jedes Mal Gänsehaut und hätte mich beim Lesen am liebsten unter der Bettdecke versteckt. Hier – nichts.

Das lag zu einem großen Teil auch am Erzählstil, ich fand ihn langatmig und immer wieder auch verwirrend. Jamie erzählt in Rückblenden, wir springen in eine Vergangenheit, dann eine frühere Vergangenheit, dann eine noch frühere Vergangenheit, dann eine etwas spätere Vergangenheit und die ganze Zeit wurde ich mit ihm nicht warm, er blieb auf Distanz.
Auch die anderen Charaktere fand ich uninteressant. Immer wieder passierte etwas und ich dachte nur „huch, wo kam das denn jetzt her? War das nicht eben noch anders?“

Das Ende deutet auf eine Fortsetzung hin – die werde ich aber garantiert nicht lesen.

Fazit: Es tut mir echt leid das so in Worte zu fassen, aber ich fand das Buch leider furchtbar langweilig. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal über einen King sagen würde, aber es ist nun so weit. Die Charaktere blieben auf Distanz, es fehlten die Emotionen, die Tiefe. Die Handlung hatte eine super Grundidee, die aber immer weiter verwässert wurde. Es kam bei mir leider null Spannung oder Gruselfaktor auf.

Ich bin leider enttäuscht. Von mir bekommt das Buch für die eigentlich super Grundidee noch 1 Stern, mehr war leider absolut nicht drin.