Rezension

Ich bin nicht mit dem Buch warm geworden

Warte bis es dunkel wird - Kathryn Fox

Warte bis es dunkel wird
von Kathryn Fox

Bewertet mit 3 Sternen

Detective Kate Farrar ist noch dabei sich von ihrer traumatischen Entführung zu erholen, da wird sie schon mit dem nächsten Mord konfrontiert. Ein niedergebranntes Haus, eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche und in verschwundenes Baby bringen sie und ihren neuen Partner Oliver Parke ins Grübeln. Bevor sie sich noch orientieren können werden sie schon mit dem nächsten Fall konfrontiert. Dazu fängt Kate an ihrem Partner zu misstrauen.

Ein wirklich spannender Roman, doch ich empfand ihn viel zu vollgestopft und am Ende nicht mehr schlüssig. Mordopfer, Vergewaltigungen, Entführungen, Korruption – viel zu viele Verwicklungen für knapp 300 Seiten, zumal noch eine Traumaufarbeitung der Hauptfigur dazu kam. Dabei kam am Ende die Logik zu kurz und es blieben Erzählstränge unvollendet – das schätze ich nicht an einem guten Kriminalroman, wenn es sich nicht um eine Reihe handelt, die eine übergreifende Haupthandlung hat. Eine solche liegt hier nicht vor.

Ein weiteres Problem war, dass ich mit den Charakteren nicht warm werden konnte – mit keinem. Kate Farrar ist mir zu kalt und selbstgerecht, Oliver zu perfekt und blass – der Rest einfach nur unsympathisch oder absolut nebensächlich.

Interessant war die Beschreibung der Ermittlungsmethoden und der Arbeit des Pathologen, doch diese Szenen empfand ich als nicht besonders geschickt eingeflochten. Sie lasen sich eher so als hätte die Autorin das Buch nur für diese paar Abschnitte geschrieben.

Mein Fazit: Man hätte sehr viel mehr aus der Geschichte machen können. Die Idee ist gut, die Handlung spannend, die wissenschaftlichen Elemente fundiert; da aber zu viel auf zu wenig Seiten erzählt wird, kommen entscheidende Punkte zu kurz. Sympathie für die Charaktere ist subjektiv, aber auch da konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Es war einfach nicht mein Buch, trotz der durchaus interessanten Handlung.