Rezension

Ich bin sehr begeistert von der Geschichte um Heike

Die Diplomatenallee -

Die Diplomatenallee
von Annette Wieners

Bewertet mit 4.5 Sternen

»Die Diplomatenallee« - Annette Wieners:

Der Roman hole „ein unbekanntes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte ans Tageslicht.“ Und das hat er für mich wirklich.

Worum geht’s? Wir lernen Heike kennen. Es ist das Jahr 1974. Heike und ihr Mann Peter führen einen Schreibwarenladen in Bonn. Sie leben ein ruhiges Leben, haben zwei Kinder und das Spannendste was mal passiert sind die Besuche von bekannten Politiker:innen in ihrem Laden. Doch plötzlich steht Prof. Buttermann im Geschäft. Bei ihm hat Heike früher alles über Graphologie – die Lehre der Handschrift als Ausdruck des Charakters – gelernt. Sie selbst war eine angesehene Graphologin bevor sie Peter kennenlernte. Doch aus noch unbekannten Gründen hat sie ihr Studium vor 10 Jahren überstürzt abgebrochen.

Mit dem Besuch von Buttermann geriet ihr ruhiges Leben aus den Fugen. Für ihn soll sie wieder Texte analysieren, da die DDR Angestellte aussuchen will, für ihre Ständige Vertretung in Bonn. Plötzlich ist sie umgeben von Stasi Mitarbeitern, aber auch von Mitarbeiter:innen des BNDs. Sie weiß gar nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Auch ihre Kinder und Peter werden benutzt um sie zu erpressen. Ein spannendes Politdrama beginnt.

Mich hat das Buch gleich zweifach in neue Welten entführt. Zum einen in die Nachkriegszeit und dem ehemaligen Regierungssitz Bonn, aber auch in die Graphologie. Wie Heike finde ich das Thema so spannend, dass ich am liebsten meine eigene Handschrift analysieren lassen möchte. Wer weiß was mein kleines „g“ so über mich aussagt :D Mir war bis vorgestern auch nicht bewusst, wie viel man aus einer Handschrift lesen kann. Verrück! Auch, dass so wenig über die DDR Bürger im Westen bekannt ist, wusste ich bisher nicht (diese Ironie…).

Ich bin sehr begeistert von der Geschichte um Heike!