Rezension

Ich bin sehr gespannt auf weitere Krimis von Sveen!

Teufelskälte - Gard Sveen

Teufelskälte
von Gard Sveen

Bewertet mit 5 Sternen

„Teufelskälte“ ist noch besser als ich gedacht habe. Das erste Buch von Sveen "Der letzte Pilger" hat mir schon sehr gut gefallen, aber Teufelskälte ist noch besser. Die Figur des jungen Kommissars Tommy Bergmann ist einfach sympathisch. Man leidet mit ihm, wenn er die erlebten Grausamkeiten, die sein Beruf mit sich bringt, manchmal nicht ertragen kann, und möchte ihm über den Kopf streicheln und sagen: "Wird schon." Die oft wirklich sehr detailliert beschriebenen Tatorte erfordern starke Nerven, machen die Handlung aber auch realistisch und zeigen die Perversität der Verbrechen.  Zudem wird vieles nur angedeutet, das Kopfkino geht los, manchmal ist das nicht zum Aushalten. Bergmann hat aber auch eine andere, eine dunkle Seite: Er ist gewalttätig gegenüber Frauen. Er begibt sich deswegen in Therapie.

Die Handlung spielt in den Jahren 1988 und 2004. Bergmann erlebt 1988 seinen ersten grausamen Mord, der Mörder wird überführt und verurteilt. In 2004 geschieht ein Mord nach eben jenem Muster und Bergmann schaudert es: Die Ähnlichkeiten der Fälle machen ihm Angst. Vielleicht macht ihm aber auch sein eigener Hang zu Gewalttätigkeiten Angst, vielleicht wird ihm ein Spiegel vorgehalten. Lest selbst!

Die Skandinavier sind für ihre guten Krimis bekannt. Der Norweger Gard Sveen gehört auf jeden Fall zu denen, die man in eine Reihe mit Olsson und Nesbo stellen kann. Ich bin sehr gespannt auf weitere Krimis von ihm!