Rezension

Ich bin verliebt

Eleanor & Park
von Rainbow Rowell

„Eleanor hatte recht: Sie sah nie schön aus. Sie sah aus wie ein Kunstwerk, und Kunst musste nicht schön sein; Kunst sollte etwas in einem auslösen.“

Inhalt: 

Rothaarig, mollig, arm und unbeliebt. Das ist Eleanor. 
Asiate, dementsprechend klein, Musikliebhaber und auf der Beliebtheitsskala neutral. Das ist Park. 

Als Eleanor sich gezwungenermaßen neben Park in den Bus setzt, können sich die beiden nicht ausstehen. Eleanor ist die Neue und zieht sich an wie ein Junge mit schlechtem Geschmack. Keiner will mit ihr zusammen gesehen werden. Auch Park versucht Abstand zu halten. Doch nach mehreren Busfahrten verändert sich etwas. Park leiht Eleanor seine Comics aus und schenkt ihr Musikkassetten. Ganz langsam entwickelt sich eine Liebe, die sie von den Füßen reißt. Park würde alles für Eleanor tun, ein Leben ohne sie wird undenkbar. Doch Eleanors Familienverhältnisse machen die Situation bedeutend schwerer. 

Meinung:

Was für ein Buch! Diese Geschichte lässt sich mit nichts vergleichen, was ich bisher gelesen habe. Sie ist so locker und leicht, keine seitenlangen Beschreibungen von irgendwelchen Landschaften oder Städten oder sonstiges. Es geht einfach nur um die Liebe zweier Teenager die unterschiedlicher nicht sein könnten. Keine schwülstigen Liebesschwüre, kein klischeehafter Badboy und kein schüchternes, aber toll aussehendes Mädchen. Aussehen und Beliebtsein treten in weiter Ferne, das was zählt ist das Authentische. Rainbow Rowell bringt diese Geschichte so real und lebensnah rüber und kommt dabei ganz ohne Klischees aus. 

Vor allem Park ist ein toller Charakter, seine Art und Weise die Dinge zu sehen, hat mich sehr berührt. Es ist so schön ihm beim Verliebtsein zuzusehen (oder mitzulesen). Ihn habe ich sehr lieb gewonnen. Eleanor dagegen ist manchmal etwas eigen, auch kann man gegen Ende hin nicht ganz ihre Ansichten und Entscheidungen nachvollziehen. Und doch ist mir auch sie ans Herz gewachsen. Wie stark sie ist, was sie alles wegsteckt. Wirklich bemerkenswert.  
Auch Parks Eltern fand ich richtig gut gelungen. Sein Vater war mir von Anfang an sympathisch, so jungenhaft und richtig humorvoll. Die Mutter ist Koreanerin und spricht mit leichtem Akzent. Außerdem wirkt sie noch relativ jung. Genial fand ich zum Beispiel, dass Parks Eltern sich immer mit Zungenkuss begrüßen (daher nicht unbedingt die typischen Eltern verkörpern) und auch sonst sehr liebevoll miteinander umgehen,. 

Auch hat mir die Musik, die hier in die Geschichte einfließt sehr gut gefallen (unter anderem U2 mit „Bad“, welches ich mir mittlerweile in Dauerschleife anhöre :-P) Die Geschichte spielt meiner Einschätzung nach Ende der achtziger Jahre. Keine Handys, kein Internet, keine sozialen Netzwerke. Kurz, sehr erfrischend. Es ist einfach interessant ein bisschen von dieser Zeit zu erfahren, auch wenn es hauptsächlich um die beiden Teenies geht und weniger um das Amerika Ende der Achtziger. Ich habe es genossen, diese Geschichte in mich aufzusaugen. 

Fazit:

Eine ganz große Geschichte, die einen tief berührt und auch nach dem Beenden des Buches nicht ganz loslässt. Ich habe mich definitiv in diese Liebe verliebt! Unbedingt lesen!