Rezension

Ich bin verliebt in diese kurzweilige, spannende Thrillerserie - auf Saskia Berwein ist einfach Verlass!

Seelenweh - Saskia Berwein

Seelenweh
von Saskia Berwein

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist Teil 3 meiner momentanen Lieblingsermittler Leiter & Grohmann erschienen. Nachdem ich nun also Saskia Berweins neusten Thriller praktisch eingesaugt habe, nutze ich die Wartezeit bis zum nächsten Teil damit, euch von dem Lesevergnügen zu berichten.
Wer mich und meine Lesegewohnheiten kennt, weiss, das es äußerst selten ist, dass mich deutsche Thriller so begeistern wie die von Saskia Berwein. Denn auch wenn ich mir weiterhin brutale Serienmörder in Deutschland schwer vorstellen kann, schafft die Autorin es immer wieder die Geschichte für mich äußerst realistisch wirken zu lassen.
Dass das beschauliche, fiktive Lemanshain nun seit der Versetzung der Polizistin Jennifer Leiter von Serienmördern und anderem brutalen Gesindel heimgesucht wird, wird in den Thrillern mit einer Prise Ironie aufgenommen, sodass einem als Leser mit dem Realismus Zeigefinger sofort die Luft aus den Segeln genommen wird. Außerdem leben die Bücher von Saskia Berwein nicht nur von den spannenden Kriminalfällen sondern vor allem durch ihre sympathischen aber auch eigensinnigen Ermittlern. Jennifer Leiter ist in manchen Belangen bestimmt keine einfache Person aber genau dieser eigene Wille und ihr Tatendrang machen sie für mich besonders. Die Art Regeln zu hinterfragen und teilweise nicht zu akzeptieren, wenn sie ihr nicht als sinnvoll erscheinen, hebt sie von manch einem anderen Ermittler ab. Auch wenn diese Eigenschaften dem Staatsanwalt Oliver Grohmann das Leben manchmal schwer machen, sind beide mittlerweile ein gut eingespieltes Team. Die Autorin Saskia Berwein integriert mich als Leser immer sehr gut in dieses Team und lässt mich an den Gedanken und Gefühlen der Beiden teilhaben, sodass ich das Gefühl habe mit Beiden per Du zu sein.
In Band 3 der Reihe habe ich nun mit ihnen gelitten, als eine Oberstaatsanwältin ihnen das Leben schwer gemacht hat. Ähnlich impulsiv wie Jennifer Leitner wollte ich sie am Liebsten wieder vor die Tür setzen und aus der Ermittlungsarbeit ausgrenzen. Den Lemanshain scheint weiterhin vom Pech verfolgt. Diesmal taucht eine verstümmelte Leiche auf, dabei ist die erste Hürde überhaupt herauszufinden wer das junge Mädchen eigentlich ist, denn vermisst gemeldet wurde sie nicht.
In der Familie des Mädchens stoßen Leitner & Großmann auf eine Mauer aus Schweigen und Ignoranz. Eine Situation die schwer an meinen Gefühlen rüttete, denn als Leser schoss einem bei den Gesprächen mit den Eltern und dem Bruder schnell das Wort Missbrauch durch den Kopf. Schlussendlich ist aber die große Frage, ob einer der Bekannten oder aus der Familie "einfach" nur zu weit gegangen ist oder ob man Leitners Bauchgefühl hören und nach einem Serienmörder Ausschau halten sollte...
Die Autorin hat mich wieder von der Ersten bis zur letzen Seite kaum durchatmen lassen, sodass die Zeit wie im Flug verging. Dabei gab es wieder eine Interessante Mischung aus Kriminalfall, Polizeialltag und dem Privatleben der Ermittler. Natürlich auch mit einem gemeinen Cliffhanger am Ende, sodass ich auf die Fortsetzung schon sehnsüchtig warte!