Rezension

Ich bin zu jung oder die Story ist zu alt

Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht - Jenny Bünnig

Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht
von Jenny Bünnig

Bewertet mit 2 Sternen

Vier Damen gehobenen Alters, ein Papagei, verlorene Liebschaften und die große Reise durch Europa. Und zwischendrin Ria, eine junge Frau welche sich verloren fühlt und mit ihren Verlusten zu kämpfen hat

Ria ist jung und steht mit beiden Beinen im Leben. Dann stirbt ihr Vater. Dann ist nichts mehr wie vorher.

Ganz zum Anfang des Buches lernen wir Ria kennen, aus deren Sicht das Buch spielt. Sie packt alles was sie gegriffen bekommt in einen Rucksack, rennt raus in den Straßenverkehr, baut beinahe Unfälle um dann bei einem alten großen VW Bus zu landen. Dieser Bus wird schön im Buch unten als fahrender Bus wie in einem Daumenkino mit dem Verlauf der Geschichte von links nach rechts im Buch mitfahren.

Im Bus treffen wir auf vier ältere und sehr unterschiedliche Frauen. Mit Hilfe eines genau detailierten Plans haben alle vier Frauen feste Ziele von Frankreich über Italien bis Spanien. Jede von Ihnen treibt die Vergangenheit und vlt auch ein bisschen die Zukunft dorthin.

Oma Charlie, mit richtigem Namen Charlotte, ist die Oma von Ria. Sie kennt ihre Enkelin schon deren ganzes Leben lang und weiß warum Ria völlig neben sich steht und einfach so in den Bus springt und entscheidet mitfahren zu wollen. Ihr Grund für die Fahrt liegt in einer sehr weiten Vergangenheit und ob sie das erleben wird was sie sich vorstellt, will ich hier nicht verraten.

Hildie verschlingt jedes Buch und lebt in diesen mehr als in der richtigen Welt. Sie liest während der Fahrten vor und zitiert aus allen möglichen Werken aus allen Epochen. Leider ist dies etwas gewesen, was mich immens genervt hat und den Lesefluss stellenweise sehr stark unterbrochen hat. Ansonsten ist sie als Person sehr positiv aufgefallen. Wie alle Charaktere hat auch sie eine nicht so schöne Vergangenheit welche mit der Zeit aufgedeckt wird und wieso sie so sehr an ihren Büchern hängt.

Margot kennt Ria bereits, aber nicht so wie sie jetzt aussieht und wirklt. Margot vom Krebs gezeichnet, ist die einzige der Damen welche nicht mit dem  Bus fahren kann und sonst auch eher der ruhige Part der Gruppe ist. Hier hat Ria mächtig Probleme zu verstehen, warum ein so kranker Mensch eine solche Reise unternimmt.

Frau Lensker ist der etwas "Miesepetrige" Charakter welche sofort mal klar stellt wo der Hase lang läuft und wie die Planung der nächsten Wochen aussieht. Am Anfang ein schwieriger Fall welcher mit der Zeit aber echt zu Sympahtien heranwächst. Gerade sie bringt noch einen weitern "Gast" mit in den Bus worüber man doch hier und da schmunzeln kann.

Über Ria erfährt man so erstmal nicht viel ausser das sie das Studium geschmiessen hat, der Vater gerade im Krankenhaus verstorben ist und sie in Rückblenden an die schöne Zeit mit ihm denkt.

 

Ich bin persönlich kein großer Romanleser und mir hat das Buch persönlich nicht sehr gefallen. Die Charaktere sind mal besser mal schlechter beschrieben und mal sympathischer und mal weniger symphatisch. Die Sinnkrise von Ria ist echt nervig, und für ne Ü18-jähirge benimmt sie sich oft wie ne 12jährige.Die Zitate und das Gerede von Büchern fand ich sehr langweilig und langatmig. Hin und wieder gab es dann Eindrücke aus den Städtchen A oder B wo sich die Gruppe gerade aufhält. Die Gründe für die Frauen diese Reise zu vollziehen sind alle wahnsinnig Unterschiedlich und waren für mich das Interessanteste am ganzen Buch. Von den 350 Seiten hätte man aber locker auf 200 runter reduzieren können da vieles einfach sehr oft wiederholt wird, wie Rias unberechenbaren 5 Minuten hier und da, und somit die Story einfach nur langsam und träge wirkt.