Rezension

Ich brauche den 2. Teil!!!!!

Neon Birds - Marie Graßhoff

Neon Birds
von Marie Graßhoff

Bewertet mit 5 Sternen

"Außerhalb der Mauern erzählen sich die Menschen eine Geschichte."

Titel: Neon Birds
Autor: Marie Grasshoff
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 15,00 €

Inhalt:

Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern ...

Meine Meinung:

Das Cover des Buches finde ich mehr als passend. Es erinnert mich sehr an eine dystopische Welt. Ein wenig erinnert es mich auch an ein Viedospiel oder Filme, die ebenfalls in der Zukunft spielen.

Dieses Buch hat mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite von sich überzeugen können. Das Buch spielt in der Zukunft, also genauer gesagt im Jahr 2101. Die Menschen haben so weit geforscht, dass eine künstliche Intelligenz gibt, die sie nicht mehr kontrollieren können und die sich ganz von allein weiterentwickelt und welches ein Virus entwickelt hat, dass die Menschen befällt und dafür sorgt, dass es Menschen in Moja verwandelt. Moja haben Kräfte, die weit über die eines Menschen gehen und keine Gefühle mehr.

Durch die Umweltverschmutzung hat sich alles auf dem Planeten verändert. Dort, wo früher alles grün gewesen ist, herrscht nun Wüste und von den eisigen Gebieten, wie Sibirien ist heute kein Eis mehr übrig geblieben. Dafür gibt es grüne Wiesen und warme Luft. Alles hat sich verändert, aber vieles hat auch ein hohes Opfer verlangt. Durch den verloren gegangenen Lebensraum sind auch viele Menschen gestorben. Außerdem wurden Sperrzonen errichtete um die Moja draußen zu halten, damit sie keine Menschen mehr befallen können.

Insgesamt finde ich regt das Buch einen zum nachdenken an, wie unsere Zukunft aussehen wird oder könnte und finde die Geschichte nicht sehr unrealistisch. Während des Lesens habe ich mir wirklich viele Gedanken über so viele Dinge in diesem Buch gemacht und ich finde, dass das auch ein gutes Buch ausmacht. Nicht nur es einfach zu lesen und dann war es das, sonder wirklich auch sich damit auseinander zu setzen und das hat Marie Grasshoff bei mir geschafft.

In dem Buch lernt man viele Charaktere kennen. Insgesamt gibt es aber 4 wirklich wichtige von denen man die Gedanken mitbekommt.

Den ersten Charakter, den man kennenlernt, ist Luke. Ziemlich schnell bemerkt man, dass er viele Geheimnisse hat, aber ein guter Mensch ist. Er zeigt niemanden sein wahres Ich und hat eine große Leidenschaft für Pflanzen. Ihm fällt es direkt auf, wenn sie einen Tag mal nicht gewässert wurden und kümmert sich wirklich liebevoll um sie. Außerdem hat er ein Haushuhn namens Gerta. Er lebt zusammen mit Flover in einer Wohnung und beide studieren Politik.

Flover ist Mitglied einer Spezialeinheit, was er aber niemandem verraten darf. Nur Luke weiß davon, was ihn ziemlich in Schwierigkeiten bringen kann, wenn das jemand herausfindet. Seine Mutter ist General und Mitglied des Weltrates und erwartet großes von ihm. Sie nicht gerade das was man unter einer Mutter verstehen würde, aber das hat Flover schon früh gelernt und versucht nun so wenig wie möglich mit ihr zutun zu haben. Er ist sehr still und zieht sich gerne zurück. Er hat viel Tun müssen, auf das er nicht stolz ist und das ihn verfolgt, weswegen er manchmal ein paar dunkle Gedanken hat.

Sein Hobby ist das Zeichnen von seinen Comics, allerdings hat er dafür wenig Zeit.

Okijen ist ein hochangesehener Soldat, welcher schon in den größten Schlachten gekämpft hat und mehr Moja getötet hat, als jede andere Person. Er ist gerade einmal 21 Jahre alt und hat sich vor einigen Jahren aus der Armee zurückgezogen. Sein Körper besteht zum größten Teil aus kybernetischen Teilen, da er sich sowohl für seine Kämpfe besser ausrüsten wollte, wie auch große Verletzungen davon getragen hat. Er ist ein guter Mensch, dem er schwer fällt, die Vergangenheit loszulassen.

Andra ist eine Yuna. Sie lebt außerhalb jedweder Zivilisation zusammen mit ihrem Stamm und ist sehr verbunden mit der Natur. Als es allerdings zu einem Vorfall mit Moja, die ihren Stamm angreifen kommt, ist sie gezwungen in die Stadt zu ziehen. Dort wird sie von Okijen aufgenommen, der beeindruckten von ihrem Umgang mit dem Pfeil und Bogen ist. Generell hat er großes Interesse an ihr.

Außerdem lernen wir noch Byth kennen. Sie ist Mechanikerin und hat Okijen's Körper selbst modifiziert. Beide waren in einer Beziehung bis sich Byth vor 2 Jahren ohne jeglichen Grund von Okijen getrennt hat. Dies hat ihn wirklich schwer getroffen und er fragt sich bis heute, was er falsch gemacht hat.

Ebenfalls gibt es Calen, die man eher zum Ende des Buches kennenlernt, aber ein Hacking Genie ist und Byth, Andra und Okijen sehr hilft.

Alle Charaktere bis hier hin, haben mir sehr gut gefallen und waren mit unglaublich sympathisch, wobei meine Favoriten Luke und Flover waren.

Ich mochte die Freundschaft der beiden sehr gerne. Sie würde für den anderen wirklich durchs Feuer gehen und am liebsten hätte ich noch viel mehr von ihnen gelesen.

Dann gibt es noch das "goldenen Trio" bestehend aus Marshall Lloyd, Liza Moore und Alaska Pershing. Hier allerdings aufgepasst, denn Alaska ist ein Mann und Marshall eine Frau. Manchmal hat mich das ein wenig verwirrt, aber nach dem ich die Namen ein paar Mal gelesen habe, habe ich mich daran gewöhnt.

Marshall Lloyd kann ich nicht wirklich einschätzen. Sie ist eine sehr starke Person und hat einen festen Glauben an Alaska, ihren besten Freund. Dennoch weiß ich nicht, ob sie nicht selbst auch irgendwelche geheimen Pläne hat.

Liza Moore, welche die Mutter von Flover ist, kam mir sehr kalt vor, obwohl sie sich sehr für Luke eingesetzt hat. Ich hoffe hier eigentlich darauf, dass es noch zu einem Wandel ihrer Persönlichkeit kommt und sie vielleicht doch noch so etwas, wie Muttergefühle entwickelt.

Alaska Pershing war mir von den drein am unsympathischsten. Er weiß, wie man redet und Leute um den Finger wickelt, was ihn in meinen Augen sehr gefährlich macht. Er hat schon einmal die großen Menschen, die etwas zu sagen hatten gestürzt, was ihn sehr skrupellos macht. Ich denke, dass er Pläne und Geheimnisse hat von denen niemand etwas weiß und die nicht gerade gut sind.

Für mich ist aber auch eine große Fragen zum Buch aufgetaucht aus der sich dann viele kleine gebildet haben. Oft wurde das Thema angeschnitten, aber nie wirklich ausgeführt. So habe ich mich gefragt, was in Sao Paulo so schlimmes für Okijen passiert ist, dass er danach nicht mehr Mitglied der Armee sein wollte. Und warum hat Byth einfach so mit Okijen Schluss gemacht?

Sonst mag ich das nicht wirklich in Büchern oder ich habe das Gefühl, dass das "Geheimnis" viel zu schnell aufgedeckt wird, hier war es nicht der Fall. Ich fand, dass dadurch das alles so zurückgehalten wurde nur noch mehr Spannung aufgebaut wurde, was mich nur noch mehr zum lesen gebracht hat.

Was das Ende des Buches angeht, so kann ich nur sagen: WARUM!!!

Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet und ich meine mit absolut allem. Das Ende hat mir einfach nur mein Herz gebrochen. Ich kann es nun nicht mehr abwarten den zweiten Teil zu lesen, denn ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.

Was den Schreibstil von Marie Grasshoff betrifft, so fand ich ihn wirklich sehr sehr gut. Alles ließ sich super flüssig lesen und ich wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen, so gut hat mir alles gefallen.